Heißt es nicht: Weihnachten, das Fest der Liebe? Zeit für ruhige Stunden mit der Familie? Schön wär es ja! Doch ist es mittlerweile wohl bei den meisten Menschen eher so: Weihnachten bedeutet Stress pur. Muss aber nicht sein! Neugierig auf ein paar Tipps, damit es dieses Jahr entspannter zugeht?
Hier kommen Tipps, wie du Weihnachtsstress, Hektik und womöglich sogar Streit unterm Weihnachtsbaum vermeiden kannst.
Okay, okay, ich weiß schon: An Weihnachten soll bitte die ganze Familie und Verwandtschaft in Frieden und Freude gemeinsame Zeit verbringen. Da fängt es schon an: Wie bekommst du alle unter einen Hut?
Trau dich: Weniger ist mehr!
Der jährliche Geschenke-Stress, deine eigenen und die Erwartungen der Verwandtschaft ruinieren dir mitunter ganz schnell das Weihnachtsfest.
Denn nicht nur du, sondern auch der Rest der Familie fühlt sich irgendwie verpflichtet, alles noch einen Tick schöner und harmonischer als im letzten Jahr zu machen. Was passiert? Druck baut sich auf: bei dir und bei deinen Lieben! Was machst du jetzt normalerweise? Du stellst deine eigenen Wünsche und Bedürfnisse hinten an und konzentrierst dich darauf, dass es ‚wenigstens‘ für die restliche Familie ein tolles Fest wird 😉
Kommt unterm Strich aber gar nicht gut, weder für dich noch für die anderen Familienmitglieder. Denn du wirst unzufrieden und das spüren alle Beteiligten, auch wenn du noch so tapfer dagegen anlächelst und es abstreitest. Also pass bitte auf, dass auch deine Bedürfnisse nicht zu kurz kommen!
Um die Weihnachtslage ein wenig zu entkrampfen, können Kompromisslösungen hilfreich sein.
Sturm der Bastille: Wenn bisher immer alle Familienmitglieder und die liebe Verwandtschaft zu Weihnachten bei dir eingefallen sind, könntest du doch mal Vorschlagen, dass zum Beispiel die eine Hälfte am ersten und die andere Hälfte am zweiten Weihnachtstag zu Besuch kommen. Oder noch besser: Der Ort des Geschehens rotiert ab sofort jährlich. Sprich dieses Jahr wird Tante Erna heimgesucht und nächstes Jahr Onkel Rainer usw. usw. Je nach Größe der Verwandtschaft bist du dann erst wieder in 3 bis x Jahren dran.
Wenn du für diese Lösung niemanden erwärmen kannst, wie wäre es mit einem gemeinschaftlichen Weihnachtsessen an einem der Feiertag auf neutralem Boden, sprich in einem Restaurant, möglichst für alle mit mehr oder weniger gleichem Zeitaufwand erreichbar.
Mal ganz davon abgesehen, dass diese Variante wohl die entspannteste Lösung ist, kann sie auch für neue Vorfreude, Schwung und gute Stimmung sorgen.
Weihnachtsgeschenke einmal anders
Alle Jahre wieder freut sich der Einzelhandel, egal ob online oder offline, über die Tradition, dass wir uns an Weihnachten kräftig beschenken. Nicht nur, dass du die Geschenke rechtzeitig besorgen musst, damit sie auf dem Gabentisch landen, meistens sollen sie auch noch ein bisschen schöner, größer oder teurer sein als letztes Jahr. Stimmt’s? Wenn du hier nicht mitmachst, könnte der Beschenkte ja womöglich auf die Idee kommen, er ist dir nicht mehr wert…
Dadurch entsteht automatisch Stress bei allen Beteiligten. Wie wäre es mal mit der Wichtelmethode? Alle zu Beschenkenden vereinbaren untereinander einen maximalen Geschenkpreis und die Anzahl der Geschenke, mit der alle leben können. Sprich, auch die weniger begüterten Verwandten können ihr Gesicht wahren. Da wir heutzutage wirklich alle bereits alles haben, sind die Geschenke nicht mehr Überlebensnotwendig, wie früher vielleicht der dicke Wintermantel, sondern stellen kleine Aufmerksamkeiten dar.
Oder vielleicht die hardcore-Methode?
Wie wäre es mal mit gar keinen Geschenken, also wirklich gar nichts, Null, nix. Klingt im ersten Moment wie DIE Lösung, funktioniert leider nur, wenn sich auch wirklich wirklich alle daran halten. Sobald ein Familienmitglied diese Abmachung unterläuft, sind die Gesichter bei den anderen meist recht lang und ein eigentlich völlig unnötiges schlechtes Gewissen plagt diejenigen, die sich an die Abmachung gehalten haben. Entsprechend steigt der eigene Anspruch und Druck für das nächste Jahr.
Also, wenn es dann doch bei Geschenken bleiben soll gilt: Der frühe Vogel fängt den Wurm. Was in diesem Zusammenhang heißt, mache dir rechtzeitig Gedanken, wem du was schenken willst und besorge es bis spätestens Ende November. Dann hast du eine recht hohe Garantie für freie Parkhäuser, normal frequentierte Kaufhäuser und Verfügbarkeit bzw. Zeit genug, damit der Händler eventuell das eine oder andere Teil noch für dich bestellen kann.
Streit unterm Baum
In gaaaaaaaanz vielen Familien gehört er schon fast genauso zum Weihnachtsfest wie der Festtagsbraten: Familienstreit!
Wieso eigentlich? Mit dem ganzen Jahresendstress im Nacken ist jedes Familienmitglied wahrscheinlich schon innerlich angespannter, als im restlichen Jahr. Dann treffen noch Verwandte aufeinander, die sich vielleicht
a) nur ein, zweimal im Jahr sehen
b) die sich nicht wirklich leiden können und wären sie nicht miteinander verwandt, würden sie keinen Kontakt miteinander pflegen.
Also schon von vornherein eine recht explosive Voraussetzung. Wenn jetzt noch eine falsche Bemerkung fällt oder dem Wein zu heftig zugesprochen wird, macht es Wumm! und ein handfester Streit bricht vom Zaun.
Wenn du in deiner Familie entsprechende Befürchtungen hegst, lohnt es sich durchaus, vor dem eigentlichen Familientreffen ein vertrauliches Gespräch mit dem potentiellen Streithahn zu führen. Sollte das nicht gehen oder aus Erfahrung weißt du schon, dass so ein Gespräch nicht fruchtet, dann plane von Anfang an unterschiedliche Feiern, damit die Streithähne nicht aufeinander treffen und allen anderen Teilnehmern dadurch das Weihnachtsfest verderben.
Klingt hart, ist es vielleicht auch. Aber geht es nicht darum, die weihnachtliche Situation zu entstressen? Dies wäre eine Möglichkeit, falls Streit bei deinen Familienfeiern ein Thema ist.
Jingle Bell / Single Bell?
Zu wenig Familie kann auch Stress verursachen. Nicht jeder Mensch, der das ganze Jahr als glücklicher Single durchs Leben geht, fühlt sich an Heiligabend und den darauf folgenden Weihnachtsfeiertagen alleine wohl. Es ist eben eine sehr sentimentale Zeit, gerade hier in Deutschland. Bemerkungen von Kollegen und Freunden nach dem Motto:
‘Ach, du bist an Weihnachten alleine? Du Armer / Du Ärmste!’
Das kann durchaus so manchen glücklichen und gewollten Single ein wenig aus der Bahn werfen.
Bist du also grundsätzlich ein glücklicher Single, nur an Weihnachten nicht so ganz, dann scheue dich nicht, deine Freunde direkt anzusprechen, ob du mit ihnen gemeinsam Weihnachten feiern kannst.
Ist das nicht so dein Ding, ist vielleicht verreisen eine Option. Hier gibt es wahrlich Angebote wie Sand am Meer für Alleinreisende. Du musst dich nur entscheiden und auch rechtzeitig darum kümmern! Was somit automatisch auch gut gegen den Weihnachtsstress ist 😉
Es gibt noch mindestens eine weitere Option: Wie wäre es mal mit einem ehrenamtlichen Engagement über die Feiertage? Du wirst staunen, wie erfüllend so etwas sein kann.
Bist du Single und an Feiertagen gerne mit dir alleine, umso besser. Dann bist du wahrscheinlich eine der entspanntesten Personen unter allen Tannenbäumen…
Von Herzen wünsche ich dir eine stressfreie Vor- und Weihnachtszeit!