… so fängt zwar auch ein Gedicht an, ich meine heute allerdings etwas anderes: Kennst du die ‘harten Fakten’ hinter Nuss, Mandel und z.B. Pekannuss?
Generell sind Nüsse ein super Eiweißlieferant. Als kleiner Snack zwischendurch sehr beliebt, für Vegetarier oft genug wichtiger Bestandteil ihrer Mahlzeiten und natürlich jetzt in der Vorweihnachtszeit nicht wegzudenken in den zahllosen Weihnachts-Bäcker-Leckereien!
Mich hat mal interessiert wo die verschiedenen Nüsse so herkommen. Aus welchem Ursprungsland sie kommen. Was die jeweilige Nuss so zu bieten hat … und und und.
Geweckt wurde mein Interesse dafür ganz simpel: ich stand im Bioladen vor dem Regal und wunderte mich über die wesentlich höheren Preise für Mandeln und so manche leere Regalfläche, wo sonst Mandelmus & Co. stehen.
Von meinem Bioladen-Inhaber habe ich dann erfahren, dass die Preise für Haselnüsse und Mandeln aktuell besonders ‘knackig’ sind, sprich hoch. Dieser Preispoker entsteht durch künstliche Verknappung. Er erklärte mir, das große international agierende Firmen die sogenannte ‘Rohware’ zurückhalten, also auch hier das Thema Spekulation an Warenterminbörsen eine Rolle spielt. Für Hersteller von Mandelmus- oder Haselnussaufstrichen z. B. ein echtes Problem: die Produkte haben einen hohen Nussanteil, wenn die sich verteuern, wird der ganze Aufstrich teurer, was ich als Kunde natürlich nicht lustig finde und auch erst mal gar nicht nachvollziehen kann, da mir bis dato das Hintergrundwissen fehlte.
Auch die ganzen oder gemahlenen Kerne sind dadurch zur Zeit teurer oder einfach nicht mehr so üppig im Regal zu finden. Laut meinem Bioladen-Inhaber sagen die einen Produzenten: “…lieber verkaufe ich weniger, bleibe den Kunden jedoch im Gedächtnis.” Andere Produzenten liefern nicht mehr, weil sie nicht ohne Gewinn verkaufen wollen oder verkleinern die Packungsgrößen um auch hier die Kundenbindung irgendwie aufrecht zu halten.
An den höheren Preisen seit geraumer Zeit seien aber nicht nur die Warenterminbörsenspekulationen schuld, sondern auch ganz reale Klimaeinflüsse:
Kalifornische Mandeln sind aufgrund der dort herrschenden extremen Dürre und teilweise fehlenden Bienenvölker von vornherein viel weniger gewachsen und dann auch noch viel kleiner ausgefallen. Auch hierdurch kommt es zur Verteuerung.
Haselnüsse kommen größtenteils aus der Türkei, dort war es im letzten Jahr oft zu kalt und sofort schwindet die Erntemenge. Es gibt hier wohl schon erste Pioniere in Sachen Haselnussanbau in Bayern und Thüringen, aber die steckten allesamt noch in den Kinderschuhen…so mein Bioladen-Inhaber.
Ich war offen gestanden ziemlich platt ob dieser Informationen. Es war mir gar nicht so bewusst, was hinter einer in meinen Augen extremen Preiserhöhung stecken kann. Weil mir der Preisanstieg bei Mandeln aufgefallen war, dachte ich: klar, so wie an der Tankstelle die Spritpreise zum Ferienbeginn regelmäßig ansteigen, werden jetzt zur heißen Backsaison die Mandeln und Nüsse teurer, reine Gewinnsucht der Hersteller. Die Erklärungen haben mich dann allerdings schon etwas nachdenklich gemacht.
Jetzt wollte ich aber auch mehr über den Wert und Nutzen der leckeren Kerne wissen. Nach dem Motto: wenn schon teure Mandeln, dann mit noch mehr Info zu ihrem Wert für den Menschen und seine Gesundheit.
Hier kommt mein Rechercheergebnis:
Die Mandel
… ist zart und knackig, verfügt über ein feines Aroma und tolle ‘innere Werte’: z.B. Eiweiß, gesunde Fettsäuren, viel Kalzium, Magnesium, Eisen, Vitamin E und B-Vitamine.
Hinweis: Unter Süßmandeln können sich manchmal einzelne Bittermandeln mit unerwünschtem Amygdalin schummeln (merkst du direkt am ‘bitteren Geschmack’, aber bis zu ein Prozent gilt noch als unbedenklich). Bei kalifornischen Mandeln kannst du dir gaaaanz sicher sein: Hier sind zu 100 % nur süße Mandeln in der Packung!
Die Walnuss
… gilt als der Klassiker im Advent. Angeblich schätzten schon Steinzeitmenschen ihren Geschmack und (wohl eher intuitiv, denn wissentlich) ihren Nährwert: ihr Fett (ca. 62 g/ 100 g) besteht zu über 40 Prozent aus mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Davon jede Menge alpha Linolensäure, die wirkt nachweislich entzündungshemmend und blut· drucksenkend.
Tipp: In der Schale sind Walnüsse lange haltbar. Die Schale von Bio- Nüssen ist manchmal dunkel, weil sie nicht gebleicht oder geschwefelt wird.
Die Erdnuss
War mir bis heute nicht bekannt: sie ist eine ‘Unterirdische Schote’. Sie wächst nicht an einem Baum, sondern an einer Staude, und sie zählt zu den Hülsenfrüchten. Ihre Blüte senkt sich zur Erde, sodass die Schoten ‘unter Tage’ reifen. Die Erdnuss kann sich aber durchaus mit echten Nüssen messen: 25 Prozent Eiweißgehalt, viel Magnesium und Zink. Außerdem sind Erdnüsse ein Top-Lieferant für die blutdruckregulierende Aminosäure Arginin.
Die bei uns erhältlichen Erdnüsse werden hauptsächlich in Ägypten, China und Syrien angebaut. Im Handel sind sie geröstet oder blanchiert, mal mit, mal ohne Schale zu bekommen. Bio-Erdnüsse werden nach der ersten Röstung noch in der Schale in Fett erhitzt und gesalzen.
Die Haselnuss
… ist gut fürs Herz! Obwohl schwer zu knacken, essen wir Deutschen sie wohl von den Nüssen über das ganze Jahr verteilt am liebsten, also nicht nur zur Weihnachtszeit.
Gesund ist auch sie: wertvolles Eiweiß und satte 62 Gramm Fett mit vielen ungesättigten Fettsäuren. die sich positiv auf unsere Herzgesundheit auswirken. Ganz nebenbei gibt es noch Vitamin E und B, Kalzium und Eisen dazu.
Die bei uns erhältlichen Haselnüsse kommen hauptsächlich von der türkischen Schwarzmeerküste.
Hinweis: Je länger gelagert, desto dunkler wird das Innere der Haselnuss. Frische Exemplare sind cremig-weiß.
Tipp: Angeröstete ganze oder gemahlene Haselnüsse bieten noch mehr Aroma!
Die Pekannuss
… ist ein leckerer Amerikaner!
Bei uns noch nicht so bekannt, ist die Pekannuss aus dem amerikanischen Nussrepertoire nicht wegzudenken. Ist auch irgendwie logisch, denn Pekannussbäume sind in Nord- und Südamerika beheimatet.
Die indianischen Ureinwohner wussten angeblich bereits um den Nährwert und die Haltbarkeit der Nüsse. Die süßlich-aromatische Pekannuss ist zwar länglich-kompakt, aber mit der uns vertrauten runden Walnuss verwandt.
Durch ihre 72 Prozent Fett liefert die Pekannuss kalorientechnisch einen echten Spitzenwert (700 kcal / 1oo g). Aber Dank ihres Fettsäureprofils ist sie dennoch empfehlenswert…so man den Ernährungswissenschaftlern Glauben schenkt.
Die Pistazie
… besticht schon mal optisch durch ihr edles Grün. Nicht nur geröstet und gesalzen ist sie ein beliebter Snack, auch roh und ohne Salz begeistert die Pistazie mit ihrem nussig-buttrig, leicht süßlichem Aroma.
Außerdem: Was wäre die von mir geliebte Mozart-Kugel ohne Pistazie?
Pistazienbäume sind ganz schön robust: sie gedeihen auch in rauem Klima und brauchen zur Fruchtbildung unbedingt ca. 40 Tage mit kühlen Temperaturen. Für unsere Gesundheit bietet die Pistazie einen vergleichsweise hohen Eisengehalt.
Info: Bei der Pistazienernte sind viel Handarbeit und der richtige Zeitpunkt gefragt. Denn wenn die reifen Früchte auf den Boden fallen und erst später eingesammelt werden, können sie leicht durch Schimmelpilzbildung vernichtet werden.
Mein Fazit: Lange wurden Nüsse als Dickmacher verschrien, doch mittlerweile sind sie rehabilitiert. Man weiß inzwischen das ihr Fettsäureprofil hilft den LDL-Cholesterinspiegel zu senken und mit Vitamin E schützen sie unsere Gefäße. Ihre Folsäure, B-Vitamine und Lecithin stärken unsere Nerven.
Wenn du und ich Nüsse knabbern, gönnen wir unserem Körper viel Gutes und nicht nur leckeren Geschmack!
Durch meine simple ‘Preisfrage’ im Bioladen angestoßen, habe ich eine Menge dazu gelernt zum Thema Nuss & Mandelkern. So gesehen ist nicht jede Preiserhöhung ärgerlich … 😉
Vielleicht geht es dir ein bisschen genauso und – sofern du backwütig bist- siehst du die Zutaten für die eine oder andere Weihnachts-Bäcker-Leckerei jetzt mit ganz anderen Augen.
Ich wünsche dir jedenfalls eine geschmacklich und gesundheitlich tolle Adventszeit!
Bis zur nächsten Woche