Ich liebe Möhren oder auch Karotten oder auch Gelbrübe oder auch Mohrrübe oder auch Würzelchen genannt! Wenn es dir genauso geht oder du an ein wenig Hintergrundwissen zur Karotte interessiert bist, dann bist du hier & heute richtig.
Schon Hippokrates wusste um ihre Qualitäten
Der gute alte Hippokrates erwähnte sie bereits in seinen Schriften und verwendete sie durchaus als Medizin. Er verordnete Paaren die unter Kinderlosigkeit litten eine Mischung aus Möhren und Wein. Sie sollte gegen Unfruchtbarkeit helfen. Teufel, Teufel denkst du jetzt vielleicht, aber der Mann war seiner Zeit ganz schön voraus, denn: Eine Studie der Harvard University aus 2013 belegt, dass Forscher nachweisen konnten, dass eine Ernährung mit viel orangegelben Obst und Gemüse Spermien ‚bewegungsfreudiger‘ machten. Besonders agil waren diese bei den Studienteilnehmern, die viele Möhren gefuttert hatten.
Was die Möhre so alles kann
Die Möhre ist eines der carotinereichsten Lebensmittel und besagtes Betacarotine ist nicht nur für die Bewegungsfreudigkeit der Spermien verantwortlich. Das Betacarotine wird vom menschlichen Körper in Vitamin A umgewandelt und hilft dadurch unseren Augen beim scharfen Betrachten der Welt. Auch ist dieses Vitamin äußerst hilfreich um unser Immunsystem anzuregen. Es soll vor Krebs schützen und wirkt auf jeden Fall antioxidativ, sprich, es drosselt unsere Alterungsprozesse.
Bei Babies sieht man es sofort, wenn sie regelmäßig Karottenbrei erhalten: sie haben einen leicht orangen Teint. Funktioniert auch noch bei uns Erwachsenen, allerdings müssen wir für erste Effekte schon mindestens vier Wochen große große Mengen an Karotten knabbern. Der Grund für das gesunde orangige Strahlen: Unsere Haut lagert die Pflanzenfarbstoffe ein. Und wen wundert es: die Teilnehmer der o.g. englischen Studie wurden aufgrund dieser Färbung durchweg als attraktiver eingestuft, sogar mehr noch als Sonnengebräunte. Naja, soweit ich weiß, sind die Engländer ja von Haus aus eher blass und vielleicht daher auch diesbezüglich schneller zu begeistern 😉
Tatsache ist auf jeden Fall, dass die Karotte jede Menge Ballaststoffe, die sogenannten Pektine, enthält und diese wiederum von unserem Darm heiß und innig geliebt werden. Die Pektine entwickeln in unserem Verdauungstrakt eine schützende Schicht die dafür sorgt, dass sich gereizte Schleimhäute wieder beruhigen oder erst gar nicht gereizt werden. Außerdem gehören Pektine zum Lieblingsessen unserer gesunden Darmbewohner, sprich Darmbakterien.
Mit oder ohne Grün?
Im Supermarkt gibt es die Karotte meist schon ‚geputzt‘, sprich ohne Grünzeug. Aber aktuell findest du auf dem Wochenmarkt die jungen Möhren und diese meistens mit dekorativem Grün obenrum. Wenn du also beim nächsten Einkauf Möhren mit ‚Haupthaar‘ findest, prüfe vor dem Kauf ob auch das Grün noch einen frischen Eindruck macht, dann kannst du gerne zugreifen, ansonsten lass es lieber.
Zu Hause solltest du das Grün jedoch umgehend abschneiden, denn es entzieht der Karotte Kraft und sie macht schneller schlapp. Wegwerfen brauchst du es allerdings nicht, denn es eignet sich hervorragend für grüne Smoothies.
Wenn du die Möhren nicht sofort alle auf einmal wegknabberst, lagere sie im Gemüsefach deines Kühlschranks. Klappt bei dem ‚jungen Gemüse‘ gut eine Woche. Bei den sogenannten Sommer- und / oder Herbstsorten (die es im Prinzip das ganze Jahr über gibt) funktioniert das für gut vier Wochen.
Wenn du mal nicht sofort alle Möhren wegknabbern willst
Okay, knabbern ist immer lecker und gut für dein Kauwerkzeug. Dafür waschen, wenn keine Biomöhre am besten ein wenig abhobeln oder schälen und knack!
Im Gegensatz zu anderem Gemüse findet die Karotte bzw. das darin enthaltene Carotine es klasse, wenn du siehst vor dem Verzehr erhitzt. Also in Stücken kochst, pürierst oder geraspelt verarbeitest. Die rohe Knabberei entfaltet nur gut 3 Prozent ihrer Talente. Erhitzt, leicht zerkleinert und mit ein wenig Fett / Oel versehen, kommen bis zu 45 Prozent ihres Carotine zum Vorschein. Durch diese Verarbeitung brechen die Zellstrukturen der Möhre auf und machen diese Steigerung möglich.
Und damit du gleich eine kleine Idee bekommst, wie du der Möhre lecker und optimal 45 Prozent entlocken kannst, kommt jetzt ein Rezept:
Karotten Tomaten-Suppe mit Basilikum
Zutaten (für 4 Portionen)
- 600 g Möhren
- 1 Zwiebel
- 2 EL Olivenöl
- 1 EL Butter
- 1 große Dose Tomaten
- 600 ml Hühner oder Gemüsebrühe
- 100 g Sahne
- Salz, Pfeffer, Cayennepfeffer.
- 1/2 Bund Basilikum
- 1 Prise Natron (findest du im Backregal)
- 100 g Ricotta
Zubereitung
- Möhren schälen und grob würfeln.Zwiebel pellen, ebenfalls würfeln. In einem Topf Olivenöl und Butter erhitzen. Gemüse dazu geben und rund 10 Minuten dünsten, dabei immer mal umrühren.
- Tomaten und Brühe hinzufügen, zum Kochen bringen und rund 45 Minuten sacht köcheln lassen. Mit dem Pürierstab gründlich aufmixen. Ist die Suppe zu säuerlich. eine Prise Natron hineingeben (nicht wundern. es schäumt kurz).
- Sahne untermischen, mit Salz, Pfeffer und Cayennepfeffer abschmecken. Basilikumblätter grob hacken, die Hälfte unterrühren. Suppe auf Schüsseln verteilen, mit einemTeelöffel Ricotta-Nocken abstechen und daraufgeben. Das restliche Basilikum dekorativ darüber streuen.
Neben einer Riesenmenge an Carotine – daraus kann dein Körper den Vitamin-A Bedarf für zweieinhalb Tage abdecken oder eine gute Portion in deiner Haut einlagern, enthält diese Suppe viele viele Ballaststoffe sowie einiges an Eisen und Kalium.
Lass es dir schmecken und tue dabei deiner Gesundheit noch etwas Gutes!