…und farbenfroh, super vielseitig und im Prinzip total easy im Handling. Heute gibt es wieder mal etwas für deinen Gaumen. Dieser Renner hat jetzt Saison und ist praktisch bereits in aller Munde 😉 Um was geht’s denn hier?
Die Süßkartoffel
Die süße kleine bis große Knolle ist aktuell super hip und du kannst sie auf unterschiedlichste Art verarbeiten: Zu Süßkartoffelpommes, Süßkartoffelchips, Süßkartoffelpürree oder zu einer cremigen Süßkartoffelsuppe, die bei den kommenden kühlen Außentemperaturen nicht nur deinen Magen, sondern auch dein Herz erwärmt. Und ja, sogar für die Seele gibt es Varianten: Muffins, Brot und Kuchen aus Süßkartoffeln. Du merkst schon, mit dieser Knolle kannst du einiges anstellen und ziemlich sicher ist das Ergebnis lecker!
Wo kommt sie denn her?
Fragt man Alexander von Humboldt, ist sie in ihrer Urform in Mittelamerika zu Hause. Von dort trat die Batate, oder ganz vornehm Ipomoea Batatas, dank freigelassener Sklaven ihren Siegeszug von Amerika zuerst nach Afrika an. Von da aus ging es weiter um die Welt und sie wird heute in fast allen wärmeren Ländern der Tropen und Subtropen angebaut. Laut Wikipedia ist China der größte Produzent. Für den deutschen Markt kommen die Süßkartoffeln meistens aus den Niederlanden und Spanien. Auch wenn wir sie hier noch eher als ‘Exotin’ betrachten mögen, die weltweite Jahresernte beträgt 103 Millionen (!) Tonnen und belegt damit nach der klassischen Kartoffel und Maniok echt den dritten Platz auf der Weltproduktionsrangliste für Wurzel- und Knollenpflanzen. Obwohl namentlich recht ähnlich, hat die Süßkartoffel mit unserer Kartoffel nix zu tun.
Sie heißt auch nicht überall auf der Welt Süßkartoffel, in Neuseeland, auf den pazifischen Inseln und in Peru nennt man diese leckere Knolle Kumara. Neuseeland hat ihre Existenz den Maori zu verdanken, sie brachten sie aus ihrer Heimat Polynesien mit.
Dies & Das rund um die Süßkartoffel
Wie der Name schon sagt, hat sie einen süßlichen Geschmack. Ihre Verarbeitung ist simpel, du kannst ruhig mal mit ihr herum experimentieren! Vor allem für die schnellen Köche unter uns interessant: sie braucht nicht viel Zeit um gar zu werden, je nach Verarbeitung +/- 20 Minuten. Sie ist etwas schlechter als Kartoffeln zu schälen, daher ist ein gutes Schälmesser wichtig 😉
Sie ist ganz schön bunt unterwegs. In Deutschland bekommst du zwar meistens nur Süßkartoffeln mit brauner Schale und orangem Fruchtfleisch, aber es gibt sie in den Schalen weiß, gelb, braun und purpurrot. Das Fruchtfleisch der Süßkartoffel kann zwischen weißgelb, orange, lachsfarben und violett liegen. Falls du also mal auf Süßkartoffelsorten in anderen Farben und Formen stoßen solltest, kannst du dir merken: Je dunkler das Fruchtfleisch der Süßkartoffel ist, desto süßer und saftiger schmeckt sie!
Süßkartoffeln sind auch deswegen in letzter Zeit so beliebt geworden, weil sie einen sehr niedrigen glykämischen Index hat. Ein niedriger glykämischer Index sorgt für einen langsamen Anstieg des Blutzuckerspiegels. In Sachen Vitaminen kann sie sich ruhig Superfood nennen: sie steckt voller Antioxidantien wie Vitamin C, Vitamin E und Beta-Carotinen (Vorstufe von Vitamin A) sowie Ballaststoffe und Mineralstoffe. Allerdings ist das zellschützende, Abwehrkräfte stärkende Provitamin Beta-Carotin nur in den orangefleischigen Süßkartoffeln enthalten. Über wichtige Mineralien wie Kalium, Magnesium & Co. verfügt sie auch noch.
Was kannst du aus der Süßkartoffel zaubern?
Selten habe ich ein Lebensmittel entdeckt, dass in so vielen Formen sozusagen eine ‘bella figura’ macht. Denn egal ob roh, gekocht, püriert, frittiert, gedünstet, gebraten oder in Alufolie gewickelt – alles machbar und immer lecker!
Süßkartoffeln sind perfekte Begleiter für Fleisch, Fisch und Geflügel, vertragen sich sehr gut mit Gemüsesorten wie Paprika, Kürbis oder Lauch. Aber auch solo ist sie super lecker, z.B. in Form von Chips oder als Ofen-Süßkartoffel mit Ziegenkäse – einfach köstlich. Wenn du zu den Suppensüchtigen zählst, kann sie auch hier zu einem neuen Favoriten für dich werden. Wie wäre es mit einem scharfen Süßkartoffel-Eintopf oder als cremige Suppenalternative zu Kürbis-, Karottensuppe & Co.
Das war eine Auswahl eher pikanter Varianten, nun gibt es noch ein paar süße Anregungen. Wie wäre es, wenn du die Süßkartoffel mal zu Kuchen oder Marmelade verarbeitest?
Rezepte sowohl für die pikante wie süße Zubereitung von Süßkartoffeln gibt es viele, einfach mal im Netz stöbern… Ich persönlich habe zwar bisher immer nur die reine Knolle im Geschäft vorgefunden, aber die Blätter sollen auch essbar sein und erinnern an den Geschmack von Spinat und Mangold.
Mein persönlicher Favorit sind frische Pommes aus Süßkartoffeln, echt unschlagbar lecker. Mit Salz und Paprika gewürzt, dann mit Sour Cream oder auch zur Currywurst verspeist…einfach göttlich! Ach ja, die Süßkartoffelpommes sind wesentlich schneller gar als welche aus Kartoffeln.
Wenn du sie wie normale Kartoffeln kochen willst, geht natürlich auch. Du kannst sie sogar mit Schale essen (vorher gründlich waschen, aber eh klar oder?), mit Schale ist die Knolle besonders ballaststoffreich – gut für die Verdauung – und aromatisch.
Aber genauso gut kannst du sie in rohem Zustand essen, sie erinnert dann stark an Möhren. Du kannst sie ganz fein reiben und im Prinzip wie Möhrensalat essen. In rohem Zustand kommt allerdings der süße Geschmack nicht so gut raus, sie schmeckt wesentlich intensiver in gekochtem Zustand.
Was solltest du beim Kauf & Lagerung beachten?
Logisch, dass du sie nur in einem frischen, knackigen und unbeschädigtem Zustand kaufen solltest. Achte beim Kauf auch auf eine gleichmäßige Färbung, dann hat sie noch die meisten Inhaltsstoffe und ist geschmacklich am intensivsten. Wenn du die Süßkartoffel trocken und bei Zimmertemperatur lagerst, Kühlschranktemperaturen mag sie nicht, dann ist sie gut ein bis zwei Wochen lang haltbar. Die süße Knolle hat einen hohen Wassergehalt, deshalb verdirbt sie schneller als unsere gute alte Kartoffel. Wenn du die Süßkartoffel zu lange lagerst, verliert sie an Aroma und Nährstoffen.
Fazit:
Ein wirklich vielseitiges, leckeres und auch noch gesundes Gemüse! Wenn du es noch nicht kennst: trau dich einfach mal 😉
Bei den voraussichtlich kommenden farblich eher etwas trüben Tagen kann ein bisschen mehr Farbe auf dem Teller nicht schaden.
Ich wünsche dir schmackhafte Aha-Erlebnisse.
Na, prima! Ich habe die Süßkartoffel auch gerade entdeckt, finde sie echt lecker und freu mich über all die Möglichkeiten der Verarbeitung, die du hier vorstellst! Danke, passt gerade super! Heute kommt meine letzte dran…
Hallo Petra,
freut mich sehr wenn die Süßkartoffel bei dir auch gerade so angesagt ist! Bei mir ist sie auch mindestens jeden zweiten Tag in irgendeiner Form auf dem Speiseplan.
Lass’ es dir schmecken…
Ciao
Birgit