und deinen Geist! Du wirst merken, dass diese Methode sowohl bei dir als auch bei deinem Gesprächspartner definitiv nur positive Auswirkungen haben wird! Worum es heute geht?
Aktives Zuhören
Von diesem Begriff hast du sicher schon gehört oder gelesen. Aber weißt du auch worum es dabei ganz genau geht? Wie aktives Zuhören wirklich funktioniert? Aktives Zuhören ist viel mehr, als dass du den Worten deines Gegenübers aufmerksam lauschst…
Aktives Zuhören umfasst neben dem gesprochenen Wort auch nonverbale Äußerungen, Emotionen und es geht von einem auf Gegenseitigkeit beruhenden grundlegenden Wohlwollen aus.
Vielleicht hast du es selber schon erlebt oder machst es gar selbst: Im Gespräch wiederholst du wie ein Papagei eins zu eins die letzten Worte deines Gegenübers oder dein Gesprächspartner eben deine. Beide wollt ihr damit signalisieren, dass ihr spitzenmäßig aktive Zuhörer seid. Vom Grundsatz her schon mal ein ganz guter Ansatz, könnte aber besser sein 😉 . Wirklich aktiv zugehört hat zum Beispiel derjenige, der das Gesagte sinngemäß in seinen eigenen Worten wiedergeben kann.
Wofür soll es gut sein?
Du kannst durch aktives Zuhören verschiedene Ziele erreichen. Auf der Beziehungsebene, hier ist nicht nur die Paarsituation gemeint 😉 , kannst du dadurch Vertrauen aufbauen und du förderst einen wertschätzenden Umgang.
Rein rhetorisch gesehen kannst du aktives Zuhören auch dazu einsetzen, um innerhalb des Gespräches Zeit zu gewinnen. Vielleicht brauchst du Zeit um das Gehörte zu verdauen oder dein Gesprächspartner ist gerade emotional stark engagiert, sprich auf 180, was nicht wirklich zuträglich ist für eine gute und gewaltfreie Kommunikation…
Ganz generell gibt es eine ganze Reihe von guten Gründen, das aktive Zuhören zu praktizieren:
- Es vermindert Missverständnisse
- Es verbessert deine zwischenmenschlichen Beziehungen
- Es fördert deine Empathie
- Es hilft dir bei einer besseren / effektiveren Problemlösung
- Es ist eine einfache Methode zur Verhaltenskorrektur
- Es hilft dir durch Feedback zu lernen
Okay, klingt gut! Und wie kannst du es jetzt umsetzen?
Grundsätzlich gilt, egal ob beruflich oder privat: Aktives Zuhören ist eine Fähigkeit, die jeder haben sollte und die auch jeder im Prinzip einfach 😉 trainieren kann.
Frage dich bei den nachstehenden Beispielen mal, wie du es da so hältst:
Du diskutierst mit jemandem und deine Gedanken fangen an, abzuschweifen.
Du erinnerst Dich mitten im Gespräch an etwas, das du noch dringend erledigen musst.
Vielleicht gefällt dir die Meinung deines Gesprächspartners nicht. Deswegen überlegst du schon, was du antworten kannst, ohne dem anderen bis zum Schluss gedanklich zu folgen und ihm wirklich zu zuhören!
Auch gerne genommen: Du hast den Gedanken ‚Jaja, ich weiß, was du sagen willst‘ und hörst gar nicht mehr bis zum Ende zu.
So aufgelistet und schwarz auf weiß ist dir natürlich sofort klar, dass diese Dinge nicht gerade optimal sind für eine gute Kommunikation. Deswegen macht es Sinn, deinem Gegenüber durch aktives Zuhören zu zeigen, dass es dich wirklich interessiert, was er sagt. Denn, sei mal ehrlich: umgekehrt möchtest du doch auch, dass die Menschen dir zuhören…hmm?
Damit du ab sofort oder mit ein wenig Übung zukünftig fit bist im aktiven Zuhören, probiere die nachfolgenden Tipps aus. Aber Obacht: diese Tipps sind in erster Linie Hilfsmittel, damit du deine Gedanken bei der Stange hältst, sprich dem Gesagten aufmerksam lauschst. Allerdings funktioniert das auf Dauer nur, wenn du den Worten deines Gegenübers auch mit wirklichem Interesse lauschst. Dein Gesprächspartner ist nicht blöd und merkt meist sehr schnell, wenn du nur eine Technik anwendest, aber mit deinem Geist trotzdem nicht anwesend bist. Für mich geht das schon in Richtung Beleidigung: Du hörst nicht nur nicht zu, du beleidigst dadurch auch die Intelligenz deines Gegenübers. Hier nun die Tipps:
Bleib offen!
Im Buddhismus gibt es die schöne Formulierung des ‚Anfänger-Geistes‘: Höre so zu als würdest du es das erste Mal hören. Übersetzt heißt das, halte deinen Geist frei und offen. Ziehe also nicht schon Schlussfolgerungen oder fälle dein Urteil bevor dein Gesprächspartner überhaupt geendet hat. Bleib neugierig und höre mit offenem Geist wirklich bis zum Schluss zu.
Halte Blickkontakt!
Beim aktiven Zuhören ist es wichtig, dass du einen gewissen Augenkontakt hältst. Also du sollst jetzt natürlich dein Gegenüber nicht ununterbrochen anstarren, aber signalisiere auch mit deinen Augen, dass Du voll und ganz bei ihm bist. Auch wenn die Fototapete hinter ihm noch so spannend ist…
Bleib locker!
Ja, auch deine Körpersprache ist beim aktiven Zuhören wichtig. Vermeide z.B. verschränkte Arme (außer ihr unterhaltet euch bei Minusgraden auf dem Balkon ohne Jacke) oder verschränkte Beine und bitte: klopf nicht nervös mit deinem Schreiberling oder Finger auf die Tischplatte, den Block etc. – grausam!!! Gehe stattdessen in Rapport mit deinem Gegenüber: neige deinen Körper etwas (Betonung liegt hier unbedingt auf etwas!) in Richtung deines Gesprächspartners. Du kannst auch gerne ab und an nicken, allerdings solltest du dabei nicht aussehen wie der berühmte Wackeldackel auf der Rückbank im Auto bei einer rasanten Fahrt über Kopfsteinpflaster. Ab und an Lächeln ist auch okay, wenn es thematisch passt! Entspann dich und deinen Körper beim Gespräch und bleibe bei allem was du tust natürlich.
Versuche ehrlich zu verstehen was die Kernaussage des Gespräches ist!
Bleib offen, höre aufmerksam zu und versuche wirklich die Aussage deines Gegenübers zu verstehen. Dein Chef erklärt dir zum Beispiel warum das Projekt jetzt doch nicht sofort umgesetzt wird, dann höre genau zu! Verinnerliche jeden Grund den er nennt ganz genau.
Sollte es sich jetzt ausgerechnet um dein Wunschprojekt handeln, gilt trotzdem: ZUHÖREN, ZUHÖREN und nochmals ZUHÖREN. Bis er geendet hat! Dann atme erstmal mindestens fünf Mal ein und aus bevor du antwortest.
Sag es in deinen eigenen Worten!
Hast du bis jetzt aktiv zugehört, kannst du nun problemlos die Kernaussage deines Gesprächspartners in deinen eigenen Worten wiederholen. Dass macht gleich doppelt Sinn: es zeigt deinem Gegenüber, dass du sein Anliegen verstanden hast – und er hat die Möglichkeit, eventuelle Missverständnisse auszuräumen. Also du fängst deinen Satz beispielsweise so an: ‚Wenn ich Sie richtig verstanden habe, dann ist der Hauptgrund für die Projektverzögerung die Terminverschiebung seitens des Kunden‘. Ist doch gar nicht so schwer oder? Ich bin mir sicher, das kannst du auch!
Frag nach!
Du kennst doch bestimmt den alten Spruch: Wer fragt, der führt! Stimmt genau, denn mit deinen Fragen kannst du a) dein Verständnis vertiefen – und es hilft dir gleichzeitig, noch mehr Informationen zu erhalten. Frag also z.B. nach: ‚Warum hat der Kunde das Projekt verschoben?‘ ‚Hat er ein Zeitfenster genannt, wann es nun gestartet werden soll?‘
Erst denken!
Okay, du hast wirklich aktiv zugehört und brennst nun darauf, deine Argumente auf ihn abzufeuern. STOPP! Erst atmen, rekapituliere innerlich nochmals was dein Gegenüber gerade gesagt hat. Nutze einfach erstmal deine kleinen und großen grauen Zellen und denke nach bevor du ihm antwortest. Erinnere dich, oben habe ich etwas von Wertschätzung geschrieben – gib sie deinem Gesprächspartner, er hat sie in jedem Fall verdient, auch wenn du nicht seiner Meinung bist! So, jetzt kannst du antworten 😉
Fazit:
Aktives Zuhören beruht auf dem Geheimnis, dass du wirklich Interesse an deinem Gegenüber und dem, was er sagt, hast! Werde also achtsam und übe dich darin, deinen Geist während der ganzen Unterhaltung wirklich frei und offen zu halten. Wenn du das umsetzt, wird aktives Zuhören für dich mit ein bisschen Übung ganz selbstverständlich. Es wird für dich sozusagen ganz natürlich.
Ich wünsche dir eine Woche voller Übungsmöglichkeiten, viel Spaß beim aktiven Zuhören und freue dich darauf, was du jetzt alles Interessantes hören wirst 😉