Wieso denn fragst du dich jetzt vielleicht, denn auf dem Sofa bist du immer glücklich…Okay, geht mir oft genug auch so. Aber immer nur Sofa für dein persönliches Glück? Deine persönliche Zufriedenheit? Auch noch auf Dauer? Hhm…, vielleicht doch wichtig genug, sich hier mal etwas genauer mit zu beschäftigen. Interessiert?
Die Anziehungskraft deines Sofas
Ich gebe zu, im Winter ist sie oft noch größer – stimmt’s? Wenn es draußen so richtig usselig ist, sprich: dunkel & kalt oder kalt & nass oder stürmisch, nasskalt & dunkel. Okay ich höre auf, denn alleine beim Aufzählen der unwirtlichen Wetteroptionen im Winter wird mir schon ganz anders und mein Sofa besteht praktisch nur noch aus Magneten… 😉
Mit dem Sofa ist es so eine Sache: Mal ist es genau das richtige Fundament für dein persönliches Glücksgefühl. Allerdings liegt hier die Betonung auf ‘mal’. Wenn du dich in deiner Freizeit ‘eigentlich’ gar nicht mehr vom Sofa erhebst, sozusagen eine Einheit mit ihm bildest, dann solltest du dich und deine Sofaliebe sehr genau hinterfragen. Warum fragst du jetzt? Es geht dir doch super! Jaaaaaaaaaaa, im Moment noch.
Sei ehrlich!
Wenn du ehrlich mit dir bist, dann weißt du ganz genau, dass die hundertste Folge deiner Lieblingsserie im TV oder auch der xte Fortsetzungsroman dich auf Dauer nicht weiterbringt in Sachen Glück und innerer Zufriedenheit. Wenn du sozusagen mit deinem Sofa verschmolzen bist, dann fehlt es dir entschieden an Aktivierungsenergie!
Aktivierungsenergie?
Ja ja, super Wort, ich weiß schon. Ich höre dich schon fragen, wozu die denn gut sein soll, wo es doch auf dem Sofa… Genau, diese Aktivierungsenergie benötigst du zum Beispiel, um tatsächlich einen Spaziergang zu machen (auch bei Sch…wetter) oder um tatsächlich im Fitnessstudio aktiv zu werden und nicht nur den monatlichen Beitrag zu überweisen. Allein diese beiden kleinen Aktivitäten tragen dazu bei, dass du auf lange Sicht dauerhaft glücklicher & zufrieden bist.
Alles wissenschaftlich erforscht, klar!
Da du & ich nicht die einzigen Sofafans auf der Welt sind, wurde dieses Thema selbstverständlich schon wissenschaftlich beleuchtet. Gewitzte Forscher von der Claremont-University in Kalifornien haben sich Probanden gesucht und ihnen u.a. die nachstehenden Fragen gestellt:
Wissen die Teilnehmer, was sie auf lange Sicht zufrieden / glücklich macht?
Handeln sie auch danach?
Und wenn sie es nicht tun – warum nicht?
Die Forscher haben dabei die Freizeitaktivitäten in passive und sogenannte Flow-Aktivitäten unterteilt. Unter passive Aktivitäten fallen TV-Schauen, im Internet surfen, sich auf Facebook verlieren oder sich ‘weg lesen’. Als Flowaktivitäten sind zum Beispiel Joggen, Malen, aktiv ein intensives Gespräch führen oder ein Instrument erlernen. Du merkst wahrscheinlich schon, wo der Hase hin läuft. Flowaktivitäten haben stets ein klares Ziel, unterliegen definierten Regeln und sind nicht zu einfach zu bewerkstelligen, damit du dich dabei nicht langweilst, aber sie sind auch nicht so anspruchsvoll, dass sie dich direkt nach zwei Minuten entmutigt aufhören lassen.
Flowzustand … wann bist du im Flow?
Du hast sicher ein Hobby, eine Leidenschaft die dich Zeit & Raum vergessen lässt, wenn du dich ihr widmest. Egal, ob Holz hacken, Malen nach Zahlen, Kochen, tanzen etc. immer wenn du alles um dich herum vergisst währenddessen, dann bist du in besagtem Flowzustand. Am einfachsten erreichst du diesen, wenn sich deine persönlichen Fähigkeiten und der Schwierigkeitsgrad der Aktivität in einem optimalen Verhältnis treffen.
Klar, anfangs ist es vielleicht ein wenig schwierig, schwer oder kompliziert, aber mit ein wenig Übung und Ausdauer, sprich Einsatz außerhalb deines Sofas, findest du deine neue Aktivität doch toll und sie begeistert dich total. Du bist im Flow! Genau, und dieser Flow ist es, der dich auf Dauer wirklich zufrieden und glücklich macht. Denn deine Aktivität fordert dich, gerade genug, dass es keine Qual wird und lässt dich wachsen, hilft dir dich weiterzuentwickeln. Und genau das ist es, was dich dauerhaft glücklich & zufrieden macht.
Nochmal zurück zur Wissenschaft
Die kalifornischen Forscher haben ihren knapp 300 Teilnehmern noch weitere Fragen zu den jeweiligen passiven und Flowaktivitäten gestellt. Du kannst sie dir auch stellen, wenn es dir darum geht zu erforschen, welche deiner Aktivitäten dir auf lange Sicht zu mehr Glück & Zufriedenheit verhelfen. Hier also die Fragen:
Wie angenehm ist die Aktivität?
Wieviel Aufwand macht es, sie auszuführen?
Wie groß ist deine gedankliche Hürde, mit dieser Aktivität zu beginnen?
Wie häufig pro Woche beschäftigst du dich damit?
Was glaubst du war das Ergebnis?
Genau wie du im Grunde deines Herzens genau weißt, welche deiner Aktivitäten dir gut tun und welche nicht, wussten es die kalifornischen Teilnehmer auch ganz genau. Trotzdem bleiben sie genau wie du & ich lieber auf dem Sofa liegen, schauen endlos in die Glotze oder surfen Stunde um Stunde im Internet, weil es eben viel bequemer ist und ‘im Moment’ auch glücklich & zufrieden macht.
Gefahr erkannt und wie gebannt?
Wenn du also mal wieder Stunde um Stunde dein Sofa wärmst obwohl… versuche mal folgende Vorgehensweise: Anstatt dir im Geiste vorzustellen, wie du nun zum Beispiel bibbernd und zitternd zum Fitnessstudio oder auch nur durch den Wald stapfst, stelle dir lieber vor, wie du nach dem Fitnessstudiobesuch unter der wohlig-warmen Dusche stehst, stolz auf dich bist, weil du das komplette Workout absolviert hast und du ein angenehmes Gefühl der Ermattung spürst. Beim Thema Waldspaziergang stelle dir nicht die Regentropfen im Gesicht vor, sondern sieh dich im Anschluss daran mit einer köstlichen Tasse heißem Tee oder Kakao am Küchentisch sitzen, während du deine unterwegs gesammelten Naturschätze für die Wohnungsdeko sortierst.
Rückfälle … ganz normal!
Auch bei den allerbesten Vorsätzen, wird in Zukunft auch immer mal wieder das Sofa siegen. Kein Problem, solange du dir dessen bewusst bist und mit dir und deinem Sofa achtsam umgehst. Es ist wichtig, dass du eine für dich gesunde Mischung aus Entspannung und Aktivität findest. Wenn das Sofa mal wieder alle Magnete aktiviert, frage dich, warum du bei der geplanten Aktivität soviel Wiederstand spürst? Sei ehrlich zu dir und dann entscheide ob Flowaktivität oder Passivität die Oberhand gewinnt.
Fazit: Wir alle lieben unser Sofa, mal mehr mal weniger. Das ist auch grundsätzlich gut so. Ab sofort bist du aber bestens informiert und kennst die Folgen, wenn du liegen bleibst… hast also keine Ausrede mehr, wenn es um dein persönliches Glück und deine Zufriedenheit geht. Denn – sorry, ist halt so – nur du bist dafür verantwortlich!
Ich wünsche dir eine Woche mit einer gesunden Mischung.