Achja, was wäre das Leben ohne leckeres Essen? Um einige leckere Momente ärmer würde ich mal behaupten. Gerade jetzt, wo die Tage kürzer und auch schon hier und da recht ungemütlich werden, zumindest die Abende, da ruft unsere Seele – oder wer auch immer da in uns drin – nach Seelenfutter! Stimmt’s? Wenn du jetzt nicht automatisch zur Chipstüte, Erdnussbox oder Schoki greifen willst, bist du hier genau richtig Ich jedenfalls liebe sie und verwende sie häufig in meiner Küche und ja, genau, auch als Soulfood auf der Couch. Heute geht es um super tolle, altbewährte und auch neuentdeckte Trockenfrüchte!
Vorweg ein paar grundsätzliche Basics zu Trockenfrüchten
Die Qualität ist hier absolut entscheidend! Damit du wirklich einen ungetrübten und natürlichen Genuss erlebst, müssen Trockenfrüchte unbedingt (!) ungeschwefelt sein. Was leider leider bei den günstigeren Sorten so gut wie nie der Fall ist, also Augen auf beim Trockenobstkauf 😉
Auch solltest du dich informieren, ob es sich bei den getrockneten und ungeschwefelten Früchten um reife Früchte handelt. Halbreifes Obst schmeckt auch im getrockneten Zustand nicht wirklich klasse. Wie auch? Es hatte ja gar keine Zeit, seine Süße, Aromen und Geschmacksknospen richtig zu entfallten. Von den dann ebenfalls noch nicht üppig vorhandenen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen ganz zu schweigen. Genau um diese auch in getrocknetem Zustand so optimal wie möglich zu erhalten, sprich zu konservieren, ist es ebenfalls unerlässlich, dass das Obst ganz schonenend bei niedrigen Temperaturen getrocknet wurde.
Do’s & Don’ts
Ähnlich wie bei der Chipstüte, solltest du jedoch keineswegs die ganze Tüte Trockenobst auf einmal wegfuttern, auch wenn die getrockneten Früchtchen noch so lecker sind.
Jede im getrockneten Zustand zum Beispiel kleine Aprikose, war mal eine Große! Du würdest ja auch wohl kaum fünf bis acht frische Aprikosen so mir nix, dir nix verputzen oder? Was auch immer jetzt deine Antwort ist, du solltest es jedenfalls besser nicht tun. Egal ob frisch oder getrocknet. Sie enthält in jedem Zustand neben den oben schon genannten Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen eben auch jede Menge Fructose oder einfacher ausgedrückt: Fruchtzucker. Sei dir dessen also bewusst und wundere dich nicht, dass du eventuell zunimmst, obwohl du doch nur gaaaanz gesundes Obst ist. Denn auch hier gilt: Die Menge ist entscheidend.
Wenn du dies bei deinem Verzehr berücksichtigst, sind Trockenfrüchte tolle Helfer in der Küche, um zum Beispiel dein Müsli, deinen Salat oder als Topping Suppen und Desserts zu verfeinern. Auch als Industriezuckerersatz beim Kochen und Backen sind einige von ihnen super geeignet.
Falls dir jetzt auf Anhieb bei Trockenfrüchte nur schon die erwähnte Aprikose oder die mit einer HassLiebe beglückten Rosinen einfallen, habe ich dir nachstehend mal eine kleine und bestimmt unvollständige Liste zusammen gestellt, jeweils mit ein paar Informationen zu ihren Inhaltsstoffen. Es gilt allerdings zu beachten: Ich bin keine Ernährungswissenschaftlerin und daher können die Angaben durchaus unvollständig sein.
A wie Aprikosen
Sie sind wahre Vitaminbomben, denn sie enthalten wirklich reichlich reichlich Vitamin A, Vitamin B5 und Vitamin C. Darüber hinaus auch noch eine gute Portion Folsäure, Kalium und Beta Carotin. Sie sind wohl nicht umsonst ‚in aller Munde‘ 😉
A wie Ananas
Sie wird naturbelassen getrocknet und enthält jede Menge an Mineralstoffen wie Calcium, Eisen, Kalium, Magnesium, Natrium und Zink. Sie ist besonders reich an Enzymen, darunter das Bromelain, was die Verdauung von Eiweißen und Fetten fördert. Du erinnerst dich vielleicht noch? Vor ein paar Jahren gab es, aus Hollywood kommend (na klar), die Ananasdiät. Denn die Ananas gilt durch Bromelain als Turbo-Fettverbrenner. Sie beinhaltet aber auch noch jede Menge Vitamin A, Vitamine der B-Gruppe und Vitamin C.
B wie Bananenchips
Bananen sind roh und getrocknet die perfekten Energiespender. Sie enthalten neben vielen Kohlenhydraten und Kalium auch noch jede Menge Vitamine, ungesättigte Fettsäuren, Folsäure, Eiweiße, Calcium, Ballaststoffe, Eisen und mehr. Es ist erwiesen, dass Bananen glücklich machen, sie enthalten nämlich den Botenstoff Serotonin, der sich unter anderem auf Hunger, den Schlafrhythmus und die Stimmung positiv auswirkt. Zwei Bananen haben mehr Serotonin als eine Tafel Schokolade! Und nicht annähernd soviele Kalorien…allerdings sind sie bei Low-Carb-Anhängern nur in kleinsten Mengen beliebt.
B wie Berberitzen
Sie kommt ursprünglich aus Nordafrika und ist eine Strauchfrucht. Da sie über diverse Heilwirkungen verfügt, wird sie auch oft als Heilpflanze verwendet. Bei uns ist sie aufgrund ihres hohen Vitamin C Gehaltes sehr beliebt. Sie hat einen leicht säuerlichen Geschmack und ist daher vielleicht für den einen oder anderen Knabberer gewöhnungsbedürftig.
B wie Birnen
Wenn du in Punkto Essen ein bisschen säureempfindlich bist, dann sind Birnen genau das richtige Obst für dich, egal ob getrocknet oder frisch. Sie enthält ungefähr so viel Zucker wie ein Apfel, dafür aber deutlich weniger Säure und sind daher äußerst bekömmlich. Tatsächlich verfügt die Birne sogar über mehr Mineralstoffe als ein Apfel. Da wäre zum Beispiel Phosphor, Kalium und Eisen zu nennen. Außerdem enthalten Birnen noch viel Vitamin B2.
C wie Cranberries
Vor einigen Jahren noch völlig unbekannt in unseren Regionen, sind sie mittlerweile ‚in aller Munde‘ Sie sind die reinsten Alleskönner, denn sie sind reich an Vitamin C, Vitamin E, Vitamin K, Kalzium, Magnesium, Kalium, Phosphor, Natrium, Flavonoide, Hyperosid, Oleanolsäure, Oxalsäure, Parasorbinsäure, Pektin, Proanthocyanidin und Zink. Und ganz wichtig: sie stecken voller Antioxidantien, enthalten entzündungshemmende Stoffe und können dir helfen Harnwegsinfektionen vorzubeugen.
D wie Datteln
Datteln kennen wir hier fast nur in getrocknetem Zustand, stimmt’s? Sie enthalten jede Menge Fruchtzucker und sind daher auch gut als natürliches Süßungsmittel beim Kochen, Backen oder in Smoothies zu verwenden oder einfach so zum Naschen. Das du dabei auch noch viel Calcium, Eisen, Phosphor, Vitamin A, Vitamin D, Vitamin B 1 und B 2 sowie die Spurenelementen Fluor und Selen zu dir nimmst, macht sie zu einem ganz besonders gesundem Naschwerk. Unter Ausdauer- und Kraftsportlern ist das schon länger bekannt.
F wie Feigen
Sie sind aufgrund ihrer komplexen B Vitaminmischung die reinste Nervennahrung. Ihre Anteile an Vitamin A, reichlich Phosphor, Eisen, Magnesium und Kalium sowie Beta-Carotin sind auch nicht zu verachten. Die Feige ist auch noch sehr reich an Ballaststoffen, was deiner Verdauung zugutekommt. Wenn du also viel Stress hast, kannst du als SOS-Lösung deinen Nerven mit diesem Trockenobst dienen.
G wie Goji Beere
Sie kommt aus China und du solltest sie wirklich nur in Bioqualität kaufen, damit du sicher sein kannst, dass du sie in rückstandskontrollierter Qualität vernascht. Sie ist bei uns bekannt und bliebt aufgrund ihres hohen Gehalts an Vitamin A, B1, B2, und C. Sie enthält sogar mehr Eisen als Spinat, dazu noch Kupfer, Nickel, Chrom, Magnesium, Kalzium, Natrium, Kalium, Aminosäuren und sekundäre Pflanzenstoffe. Sie trägt daher nicht umsonst den Zusatz ‚Super-Beere‘.
K wie Kiwi
Sie ist bekannt für ihren hohen Vitamin C Gehalt, er soll höher liegen als bei jeder Zitrusfrucht und hat noch viel Magnesium, Phosphor, Kalium und Eisen im Gepäck. Was ich besonders interessant finde ist folgende Info: Das in den Kiwis enthaltene Aginin weitet die Blutgefäße und beugt daher bei regelmäßigem Verzehr Kopfschmerzen vor, senkt den Blutdruck und den Cholesterinspiegel. Auch ist sie als Nachspeise gut geeignet, denn das enthaltene Enzym Actinidin spaltet Eiweiße und erleichtert so die Verdauung. Allerdings solltest du sie weder roh noch getrocknet in direkter Kombination mit Milchprodukten zu dir nehmen, die Kiwi macht sie bitter.
K wie Kokosnuss
Die Kokosnuss besticht nicht nur duch ihren süßen Geschmack, sondern auch durch einen hohen Gehalt aller wichtigen Nährstoffe, Fette, Eiweiß und Wasser. Du könntest dich wahrscheinlich über längere Zeit ausschließlich von Kokosnüssen ernähren und hättest keine Mangelerscheinungen, aber mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit Übergewicht 😉
M wie Mango
Wer liebt sie nicht? Die Mango ist die Frucht mit dem größten Vitamin-A-Gehalt und enthält neben anderen wertvollen Vitaminen und Mineralien auch eiweißspaltende Enzyme, Zitronensäure und verwandte Verbindungen. Während die Mango im frischen Zustand meistens sehr faserig ist, ist dies im getrockneten Zustand kaum noch der Fall, dafür ziemlich schwer zu kauen. Da erübrigt sich das Thema ‚zuviel‘ schon allein deswegen.
M wie Maulbeeren
Als ich sie das erste mal gesichtet habe, dachte ich so: Was sind das denn für getrocknete Würmchen? Optisch muss man vielleicht zunächst zweimal hinauschen, aber sie ist super lecker: sehr süß, saftig (ja, auch im getrockneten Zustand!), aromatisch und intensiv im Geschmack. Sogar die gute Hildegard von Bingen hat sie aufgrund ihrer Heilkräfte schon sehr geliebt. Die unscheinbaren Maulbeeren verfügen über rund 150 Stoffe, die die Gesundheit positiv beeinflussen sollen, darunter Alkaloide, ätherische Öle, Enzyme, Flavonoide, Mineralstoffe und zahlreiche wertvolle Vitamine. Na wenn das kein Ansporn ist sie zu vernaschen? Ich persönlich mag sie auch in einem knackigen Salat oder als Topping auf dem morgendlichen Müsli.
P wie Physalis oder auch Kapstachelbeere
Sie begeistern durch ihren süß-sauren und erfrischenden Geschmack, auch in getrocknetem Zustand. Sie sehen ja zugegebenermaßen nicht mehr annähernd so toll aus wie in frischem Zustand, aber sie sind trotzdem noch angenehm weich und eben eine tolle Kombination aus süß-sauer und erfrischend. Sozusagen ganz nebenbei liefern sie unter anderem die Vitamine C und B1, das Provitamin A und Eisen beim Naschen frei Haus mit. Ich liebe sie im Müsli oder Smoothie.
R wie Rosinen
Bei Rosinen scheiden sich die Geister, ich weiß. Aber wer sie mag, bekommt konzentrierte Süße. Korrekt werden Rosinen reif geerntet und danach in der Sonne (geht schneller) oder im Schatten langsam getrocknet, bis die Flüssigkeit der Beeren nur noch etwa ca. 15 % beträgt. Dadurch wird der Fruchtzuckergehalt auf etwa 30 % konzentriert. Sie eignen sich ideal zum Backen, sind in Nussmischungen enthalten, peppen Müslis und Süßspeisen auf oder du vernaschst sie als Zwischenmahlzeit.
Fazit: Soulfood ist nicht nur für die Seele gut, sondern auch noch für deine Gesundheit! Verbinde das Leckere mit dem Gesunden, denn gerade in der jetzt beginnenden Jahreszeit können ein paar Extravitamine und Mineralstoffe kaum schaden, finde ich 😉
Ich wünsche dir eine leckere & gesunde Woche!