Also ehrlich, es gibt so Tage mit einer gefühlten emotionalen Dauertalfahrt. Ausgelöst durch mehr oder weniger intensive Ereignisse. An manche Auslöser kann man sich konkret erinnern, aber was ist mit den ganz leisen Stimmungskillern? Ich zitiere zunächst mal auszugsweise Wikipedia, damit wir alle vom gleichen Startpunkt losgehen…
Emotion bezeichnet eine Gemütsbewegung im Sinne eines Affektes. Der Affekt ist eine besondere Qualität des Fühlens, der damit dem Leib-Seele-Problem Ausdruck verleiht. Sie ist ein psychophysiologisches, auch psychisches Phänomen, das durch die bewusste oder unbewusste Wahrnehmung eines Ereignisses oder einer Situation ausgelöst wird. Das Wahrnehmen geht einher mit physiologischen Veränderungen, spezifischen Kognitionen, subjektivem Gefühlserleben und reaktivem Sozialverhalten.
Hier wird schon ganz klar gesagt, dass die Emotion sowohl durch bewusste Wahrnehmung:
- der Kollege raunzt mich an
- mein Partner ignoriert meinen Vorschlag
oder auch unbewusste Wahrnehmung
- beim Vorbeigehen an einem offenen Raum nimmt man unbemerkt die ungute Stimmung auf
- man steigt in ein Zugabteil in dem sich ein Pärchen unmittelbar vorher gestritten hat und bekommt noch die ‘dicke Luft’ ab
Bei der bewussten Wahrnehmung kann ich direkt orten, woher und warum ich mich auf einer emotionalen Talfahrt befinde und mir innerlich ein
entgegen halten. Vielleicht hilft es auch, wenn man sich ca. fünf Minuten ’emotionale Talfahrt’ erlaubt und dann sagt: es reicht!
Mir persönlich hilft neben dem innerlichen Stoppschild auch zwanzig bewusste tiefe und ruhige Atemzüge zu machen (wirklich mitzählen!). Hier heißt es für jeden: Ausprobieren…!
Nun nochmal Wikipedia:
Die Emotion oder der Affekt ist vom Fühlen oder dem Gefühl zu unterscheiden. So erfassen die Begriffe des Fühlens oder des Gefühls die unterschiedlichsten psychischen Erfahrungen und Reaktionen die sich beschreiben und damit auch versprachlichen lassen, wie u. a. Ärger, Komik, Ironie sowie Mitleid, Eifersucht, Furcht, Freude und Liebe …
Genau dieses ‘Fühlen’ ist wohl die schwierigere und ‘hinterhältigere’ Art der emotionalen Talfahrt,
welche zur Dauertalfahrt führt, da der / die Auslöser zunächst unbemerkt und nicht konkret greifbar sind.
Hier ist jetzt eine Art ‘Innere Inventur’ oder auch ‘zurück auf Anfang’ Methode gefragt:
Gehe zurück bis zu dem Moment am Tag, als es dir emotional noch gut ging…
- beim Aufstehen
- beim Frühstück
- auf dem Weg zur Arbeit / zum Treffen
- bis zum ersten Telefonat heute
- bis zur Stippvisite von XYZ
- bis zum Einkauf bei XYZ
- usw. usw. usw.
Wenn du den Moment / die Situation geortet hast, bist du schon einen riesigen Schritt weiter in Richtung raus aus der emotionalen Talfahrt.
Je nach Situation merkst du direkt beim reflektieren, dass der Auslöser im Nachhinein so gering ist, dass sich dein Gefühl fast schon automatisch neutralisiert bis hin zum inneren Lachanfall, ob der Nichtigkeit. Es war nur genau in dem ursprünglichen Moment ein bisschen zu viel für dich, jetzt kannst du darüber hinwegsehen / -fühlen.
Wenn dich der Auslöser nach deiner Analysearbeit immer noch emotional angreift, versuche dich bildlich aus der Situation herauszunehmen. Schau dir sozusagen als neutraler Beobachter die Situation von außen an. Du kannst dich dadurch emotionsfrei mit dem Auslöser beschäftigen und ihn auf diese Weise neutralisieren.
Mach dir bewusst, dass einzig und allein DU deine Gefühlswelt beeinflussen kannst:
- DU bestimmst mit welcher Einstellung du deinen Tag begehst.
- DU bestimmst ganz allein, wie lange du an einer Situation emotional festhalten willst.
- DU bist für deine Emotionen verantwortlich.
Ich persönlich finde diese Erkenntnis wunderbar. Ich habe also immer die Wahl: gute Gefühle vs. belastende Gefühle. Ich kann das für mich ganz allein entscheiden, jederzeit!!!
In diesem Sinne wünsche ich euch stets eine gute Wahl…
Auf Anregungen und Kommentare von euch freue ich mich.
Viel Licht & Lachen,
Birgit