Ab und an höre ich mir etwas in TED Talks an, je nach Thematik. Neulich war dies mal wieder der Fall und ich möchte das Thema gerne mit dir teilen. Also, dass was ich davon bemerkenswert finde…
Es ging um eine Studie, in der arbeitende Menschen, vom Vorstandsmitglied über Polizisten bis LKW-Fahrer, Köche, Ingenieure und Sachbearbeiter befragt wurden. Es ging darum ob und was sie bei ihrer jeweiligen Arbeit glücklich macht.
Laut Studie geht man von 3 Milliarden arbeitenden Menschen weltweit als Basis aus. Davon gaben bei dieser zitierten Studie statistisch gesehen ungefähr 40 % an, dass sie bei ihrer Arbeit glücklich sind.
Hallo????????? Nur 40 %!
Also nicht mal die Hälfte der 3 Milliarden arbeitenden Menschen. Im Umkehrschluss heißt das natürlich auch, dass 60 % … in Zahlen gut 1,8 Milliarden arbeitende Menschen… bei der Arbeit nicht glücklich sind. Wie furchtbar! Immerhin verbringen wir ein Drittel des Tages in unserem jeweiligen Job.
Welche Auswirkungen haben glückliche Mitarbeiter auf die jeweiligen Unternehmen?
Unternehmen mit vielen glücklichen Mitarbeitern haben demnach das dreifache des Umsatzwachstums im Vergleich zu Unternehmen, in denen weniger glückliche Mitarbeiter tätig sind. Diese ‚glücklichen Unternehmen‘ übertreffen den Aktienmarkt um den Faktor 3. Wenn man die Mitarbeiterfluktuation in diesen Unternehmen anschaut, ist diese um krasse 50 % niedriger, als in Unternehmen mit überwiegend unglücklichen Mitarbeitern.
Am erstaunlichsten ist hier die Tatsache, dass es nicht daran liegt, dass die glücklichen Mitarbeiter mehr Geld verdienen oder die Unternehmen Benefiz wie Sporträume, Massagen, freies Mittagessen finanzieren. Die glücklichen Mitarbeiter haben gegenüber den unglücklichen Mitarbeiter keine materiellen Vorteile.
Nicht Geld ist die Antwort, sondern die Art, wie sie arbeiten! Von den 40 % glücklichen Mitarbeitern habe unterm Strich alle gesagt: Es geht darum, wie sie von ihren Führungskräften und von den Kollegen, mit denen sie arbeiten, behandelt werden.
Es wurden dann drei sehr spannende Verhaltensschwerpunkte genannt, die glückliche Mitarbeiter erschaffen:
Punkt I: Vertrauen & Respekt
In Unternehmen, in denen Mitarbeiter glücklich sind, gibt es zwei Dinge, die vorhanden sind: Vertrauen und Respekt. Führungskräfte sagten aus: “Wir vertrauen unseren Mitarbeitern. Wir stärken unsere Mitarbeiter.”
Als Beispiel wurde eine große internationale Hotelkette genannt. Hier gibt das Management an die Angestellten die Order aus: “Tun Sie, was Sie für richtig halten, wenn Sie den Kunden bedienen.” Also ein großer Vertrauensvorschuss, dass die Mitarbeiter mit dem Geld des Unternehmens gut umgehen. Das Ergebnis ist: Wenn den Mitarbeitern soviel Vertrauen entgegengebracht wird, fühlen sich die Mitarbeiter wertgeschätzt und großartig. Dieses Gefühl geben sie gerne an die Kunden weiter und nicht zuletzt deshalb sei diese Hotelkette für den besten Service der Welt bekannt.
Punkt II: Fairness
Ziemlich logisch, aber trotzdem gerne unterschätzt. Wenn Mitarbeiter das Gefühl haben, ungerecht behandelt zu werden, sind sie – wie ich finde – natürlich unglücklich. Alle Mitarbeiter möchten unabhängig von Rang, Anstellung, Alter, Erfahrung oder Berufskategorie im Vergleich zu anderen Personen gleich behandelt werden. Als Paradebeispiel für Fairness wurde in diesem TED Talk dann ein Unternehmen namens Salesforce (international agierendes IT-Unternehmen mit Hauptsitz in San Francisco) genannt.
Salesforce stellte irgendwann fest, dass die dort angestellten Männer und Frauen, bei gleichem Beruf und gleichem Leistungsniveau unterschiedliche Gehälter bezahlt bekommen. Das Unternehmen errechnete die Differenz, schlappe drei Millionen Dollar(!), und hat die ungleichen Gehälter entsprechend angehoben, auf Dauer!
Sicherlich eher die Ausnahme, aber sehr empfehlenswert. Offen gestanden, kann ich es mir in Deutschland leider nicht wirklich vorstellen. Da brauchts wohl noch ein paar Jahre, wenn nicht Jahrzehnte.
Punkt III: Zuhören
Ja klar, logisch denkst du jetzt höchstwahrscheinlich. Allerdings kam hier was ganz wesentliches heraus: Zuhören ist nicht gleich Zuhören!
Um ein wirklich guter Zuhörer zu sein, solltest du am besten alles was du hierzu mal gelernt oder gehört hast vergessen. Dinge wie aktives Zuhören, Blickkontakt halten, je nach Situation intensiv oder mitfühlend. Hin und wieder Satzstücke wiederholen, die dein Gegenüber gerade gesagt hat. Vergessen!
Richtiges Zuhören geht demnach so: Demütig zuhören! Übersetzt heißt das, über die ganze Dauer des Zuhörens immer darauf bedacht zu sein, die beste Idee aus dem
Gesagten herauszuhören.
Demnach spüren unsere Gegenüber stets ganz genau, ob wir mit dieser Einstellung zuhören oder nicht. Ein Mitarbeiter kommt zum Beispiel mit einem konkreten Anliegen, sagen wir einer Verbesserungsidee, zu seinem Vorgesetzten. Wichtig ist nun für das gute Zuhören, dass der Vorgesetzte total offen ist für die Idee und bis zum Schluss ‚nur‘ zuhört und nicht schon im Kopf beginnt, das Für und Wider abzuwägen. Als guter Zuhörer sollte er bis zum Schluss bereit sein, eventuell seine Meinung, Einstellung etc. zumindest zu überdenken oder sogar zu ändern. Alles andere macht so ein Gespräch sinnlos. So das Ergebnis dieser Umfrage.
Was kannst du & ich generell davon umsetzen?
Durch diesen TED Talk aufgerüttelt, habe ich mein Verhalten diesbezüglich kritisch beleuchet. Denn für mich ist logisch, wenn ich mit Respekt, Vertrauen und Fairness behandelt werden möchte, muss ich dies im Umgang mit meinen Mitmenschen ebenso leben. Gleiches gilt für das Zuhören im obigen Sinne.
Nun ja, leider verhalte ich mich (noch) nicht immer so. Theoretisch weiß ich ganz genau, was ich beachten sollte oder gar ändern müsste. Denn:
- die Art und Weise, wie ich mich verhalte,
- die Art und Weise, wie ich andere behandle,
- die Art und Weise, wie ich reagiere,
- die Art und Weise, wie ich meine Mitmenschen unterstütze,
- die Art und Weise wie ich zuhöre,
bestimmt das Miteinander mit allen um mich herum!
Fazit:
Was für ‚glückliche Mitarbeiter‘ wichtig ist, ist auch wichtig und umsetzenswert für unser generelles Miteinander. Für mich ist das Motivation genug, bewusst darauf zu achten, Respekt, Vertrauen, Fairness und gutes Zuhören (noch) öfter bewusst und aktiv in mein Verhalten zu integrieren. Wie steht es um deine Verhaltensmuster bei respekt-, vertrauensvollem und fairem Umgang mit deinen Mitmenschen? Und wie ‚gut‘ hörst du zu?
Wenn du hier noch Entwicklungspotential hast (wer hat das nicht), dann starte JETZT!
Ich wünsche dir eine motivierte Woche