Bist du auch eine von diesen lebenden Paketsammelstationen? Sprich, schleppst du auch alle möglichen Päckchen in Form von Verletzungen, Enttäuschungen oder gar traumatischen Erlebnissen etc. aus deinem bisherigen Leben tagtäglich mit dir rum? Dann habe ich hier eine Idee, wie du diese endgültig ‘ausliefern’ kannst.
Du kennst sicher auch den viel strapazierten Spruch ‘…wir alle haben unser Päckchen zu tragen…’. So ist es wohl auch und mit jedem weiteren Lebensjahr steigt die Chance auf noch ein ‘nicht ausgeliefertes Paket’.
Warum ist das so?
Jeder sammelt mehr oder weniger schöne Erfahrungen & Erlebnisse in seinem Leben, doch die wenigsten von uns haben auch gelernt, wie wir sie wieder loslassen können. Erfahrungen & Erlebnisse sind grundsätzlich gut, dadurch entwickeln wir uns weiter. Aber nur, wenn wir sie auch verarbeiten und nicht einfach als ‘Päckchen’ unverdaut behalten. Sie werden zu unserem ganz individuellen persönlichen emotionalen Ballast und begleiten uns oft genug über Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte.
Was passiert da?
Sie beschweren unser Leben zum Beispiel dadurch, dass wir aufgrund der unguten Erfahrungen in der Vergangenheit entsprechende Situationen / Auslöser möglichst vermeiden. Wir werden immer misstrauischer und vorsichtiger gegenüber neuen Dingen / Situationen und auch Menschen. Unser Lebens- und somit auch Erlebnisradius wird dadurch zwangsläufig immer kleiner. Unsere Leichtigkeit und Lebensfreude wird stets weniger bis sie womöglich komplett verschwindet.
Fakt ist
Weder du noch irgendein Therapeut oder Zauberer kann deine Vergangenheit ungeschehen machen oder auch nur ein klein bisschen verändern – Punkt! Solange du an deinen Paketen festhältst, bleibst du in dieser Situation stecken. Du nimmst wahrscheinlich auf Dauer sogar körperlichen und seelischen Schaden. Du fährst immer wieder zum gleichen Thema Gedankenkarussell, leidest womöglich irgendwann unter Konzentrationsschwächen bis hin zu Schlafstörungen etc.. Vielleicht hast du auch schon erste Anzeichen von Suchtverhalten (Frustessen?… Frustsaufen? … Frustsex?…). Panikattacken bei bestimmten ‘Paketsituationen’ bis hin zu Depressionen können dein Leben beschweren…
Was kannst du tun?
Du kannst dafür sorgen, dass deine Paketsammelstation geleert wird indem du Loslassen lernst! Ich zitiere mal Buddha:
”Lerne los zulassen, das ist der Schlüssel zum Glück.”
Yeah, super Idee! Aber wie? Tatsache ist hier auch, dass die Auslöser für deine Paketsammlung allesamt in deiner Vergangenheit liegen. Sind also vorüber, aber du trägst sie immer noch… du hältst daran fest… lässt also nicht los!
Vielleicht hast du diesen Paketen soviel Raum in deinem Leben eingeräumt, dass – nehmen wir mal an, du lässt sie los / lieferst sie aus – da plötzlich große Lücken wären. Verlustangst macht sich breit. Deine Pakete begrenzen dich in deinem täglichen Leben, du hast dir damit regelrecht dein eigenes Gefängnis gebaut. Die Tür zur Freiheit ist zwar im Gegensatz zum realen Gefängnis immer offen, aber du traust dich nicht raus. Du hast Angst vor dem Ungewohnten, vor der Leichtigkeit, der Lebensfreude die vor deiner vermeintlichen Gefängnistür warten.
Frage dich bitte
Wenn dem so ist, dann frage dich mal ganz direkt: Willst du überhaupt loslassen? Ist ja irgendwie auch bequem… alles vertraut, gibt dir die Möglichkeit für viele Ausreden … du bekommst vielleicht auch Mitgefühl & Verständnis weil … Frühere schlechte Erfahrungen / Erlebnisse sind auch immer wieder prima geeignet um dich vor dir selbst und anderen zu rechtfertigen, warum es mal wieder nicht so gut läuft. Sind deine ‘Pakete’ auch eine Art Schutz für dich?
Okay du willst loslassen, nimmst immer wieder einen Anlauf, führst dauernd mehr oder weniger motivierende Selbstgespräche dazu, aber da ist noch die
Verlustangst
Klar, ist zwar seit Jahren nicht so prickelnd, dein Leben, so mit diesen Paketen, aber du kennst dich hier immerhin bestens aus. Wenn du jetzt plötzlich loslässt, alle Pakete auslieferst, was kommt dann? Uuh… unheimlich, du kennst dich nicht mehr aus. Alles gerät ins Wanken. Aah, dann vielleicht doch lieber alles ‘so lassen’ wie es ist und nicht ‘loslassen’?
Was bedeutet Los zulassen?
Los zulassen bedeutet, dass du dich bewusst (!) entscheidest, dass dich deine negativen Erlebnisse & Ereignisse aus der Vergangenheit von nun an, also ab JETZT, nicht mehr belasten sollen. Du akzeptierst einfach, jaja schreibt sich so leicht, was war und das es so war wie es war – Punkt!
Los zulassen bedeutet nicht, dass du alles Geschehene leugnest, in die hinterste Ecke deines Hirnkastens verbannst oder womöglich alles nur noch in rosarot gefärbt betrachtest. Der Weg ist, dass du akzeptierst was passiert ist und das du es sowieso nicht mehr ändern kannst.
Los zulassen bedeutet, dass du deine Vergangenheit als Teil deiner ureigenen Geschichte akzeptierst und dir gleichzeitig sehr bewusst machst, dass du ab JETZT damit beginnst eine neue Geschichte für dich zu schreiben.
Los zulassen bedeutet, ab jetzt aktiv nach vorne zu schauen!
Loslassen leicht gemacht …
Nachstehend die 5 Schritte auf dem Weg zur neuen Lebenseinstellung. ‘Eigentlich’ ist Loslassen eine reine Kopfsache, du entscheidest dich bewusst für den Blick nach vorne.
- Mach dir bewusst, welche negativen Auswirkungen das Festhalten auf dein Leben hat. Schreib ruhig auf, wo und wie dich das Paket aus deiner Vergangenheit beeinflusst. Welche körperlichen und / oder psychischen Beeinträchtigungen hast du dadurch? Wie schränkt es dich in deinem gegenwärtigen Leben ein?
- Mach dir klar wovor du Angst hast. Was meinst du passiert, wenn du loslässt? Was konkret macht dir Angst? Hinterfrage dich, ob deine Ängste wirklich begründet sind?
- Mach dir Gedanken darüber, welche positiven Auswirkungen dein Loslassen auf dein Leben haben könnte. Was gewinnst du, wenn du deine Pakete auslieferst? Aber frage dich ruhig auch, was du durch das Loslassen verlieren könntest? Frage dich konkret, wie dein Leben aussehen könnte wenn du deine Pakete loslässt?
- Entscheide dich ganz bewusst, loslassen zu wollen! Deine bewusste Entscheidung hilft dir dabei, dich bei jedem ‘Rückfall’ bewusst zu stoppen in dem du dir innerlich oder auch laut sagst: STOPP. Ich bin bereit los zulassen.
- Lerne deine Vergangenheit zu akzeptieren. Es war, wie es war. Akzeptiere, dass die Welt nicht immer gerecht ist, dass sich andere Menschen nicht immer so verhalten wie du es dir wünschst etc.
Fazit:
Loslassen lernen ist ein Prozess, sei liebevoll und nachsichtig mit dir. Wenn du dich entscheidest deine Paketsammelstation aufzulösen, dann ist das ein großer Schritt, der reifen muss und seine Zeit braucht.
Allein, dass du den Entschluss gefasst hast loslassen zu wollen, ist bereits großartig! Es kann für dich jetzt nur ‘besser’ werden. Okay, ich sage nicht, dass es einfach ist. Ich kann dir allerdings sagen – sogar aus eigener Erfahrung – es ist machbar! Und es fühlt sich soviel leichter, zufriedener und glücklicher an 😉
Fang an, mach’ den ersten Schritt in dein paketfreies Leben!