Spätestens jedes Jahr ab November / Dezember bis März / April verbringen wir alle die meiste Zeit des Tages in geheizten Räumen. Das ist für unsere Haut Stress pur! Sie trocknet aus, beginnt mitunter sogar an zu jucken und im Extremfall bilden sich Ausschlag & Co. Auch wenn du nicht so arg betroffen bist, freut sich deine Haut besonders in dieser Jahreszeit über etwas mehr Aufmerksamkeit. Die Natur bietet hier ein tolles Mittel um gegenzusteuern und das auch noch in den unterschiedlichsten Varianten.
Wer hat’s erfunden?
Nein, ausnahmsweise mal nicht die Schweizer, sondern ganz länderübergreifend die Natur. Ich stelle dir nachstehend acht unterschiedliche Pflanzenöle als Naturkosmetik vor, die deine Haut wieder oder ganz generell zum strahlen bringen. Und ganz wichtig: Alle nachstehenden Tipps sind für alle Geschlechter gleichermaßen geeignet 😉
Mutter Natur ist eine geniale Hausapotheke und kann dir als Kosmetikreservoir dienen. Jede Menge der unterschiedlichsten Blüten, Kräuter und Früchte verfügen über Wirkstoffe, die du dir positiv für Geist und Körper zu Nutze machen kannst, sowohl innerlich wie äußerlich. Pflanzenöle mit ihren Wirkstoffen versorgen deine Zellen mit Nährstoffen, den sogenannten essentiellen Fettsäuren und Antioxidantien. Durch die Verwendung von Pflanzenölen verwöhnst und pflegst du deinen ganzen Körper. Deine Haut gewinnt an Feuchtigkeit, Schutz und wird gut genährt.
Öl innerlich angewendet ist die eine Seite, aber auch äußerlich – worum es heute geht – sind Öle die reinsten Allroundtalente, denn wir nehmen auch von außen über die Haut Nährstoffe auf, die unseren Organismus versorgen. Die Natur bietet dir gleich eine ganze Palette an Pflanzen, die diese Nährstoffe und wunderbaren Wirkungen enthalten.
Pflegende Öle aus der Natur
Kurz und knapp gesagt, sorgen sie für strahlende und optimal genährte Haut! Ganz intensiv merke ich das immer bei meinen Ayurvedaaufenthalten über den Jahreswechsel: selten habe ich eine sooooooooooo weiche und pralle Haut, noch dazu im Winter! Im Ayurvedischen wird sehr sehr viel mit pflanzlichen Ölen, angereichert mit den unterschiedlichsten Blüten und Kräutern, gearbeitet. Warum machen wir das nicht auch bei unserer täglichen Körperpflege und integrieren tägliche Ölanwendungen in unser Pflegeprogramm?
Gerade wenn die Pflanzenöle besonders reichhaltig sind, versorgen sie die Haut mit wertvollen Fettsäuren, denn gesättigte und ungesättigte Fettsäuren sind sehr hautverträglich und helfen jeder Hautstruktur, egal ob trockene, fettige, reife, junge, unreine oder reine Haut. Fettsäuren sind in den Membranen unserer Körperzellen zu finden und unterstützen deren Barrierefunktion. Linolsäure ist wichtig für Feuchtigkeit, UV-Schutz und das Lindern von Hautreizungen. Durch die enthaltenen Vitamine und Mineralien der Pflanzen wird der Hautstoffwechsel und die Zellerneuerung angeregt. Meine oben schon erwähnte pralle Haut ist durch den Austausch von Flüssigkeiten und Stoffen im Gewebe entstanden. Die Haut wird durch regelmäßige Ölanwendungen vor oxidativem Stress und Entzündungen geschützt.
Wer die Wahl hat, hat die Qual!
Bevor du nun also los rennst und dir ein tolles, wohlriechendes Pflanzenöl besorgst, solltest du dir klar machen, welcher Hauttyp du bist. Wenn du dir unsicher bist, habe ich hier ein paar grundsätzliche Merkmale für die drei gängigsten Hauttypen zusammengestellt:
Mischhaut: Sie braucht Pflege für trockene und fettige Haut. Auch die Mischhaut kann sehr anspruchsvoll sein, was die Pflege angeht, denn du solltest im Optimalfall sowohl die trockenen, als auch die fettigen Hautpartien pflegen. Mischhaut erkennst du an trockenen Wangen, dafür aber fettiges Kinn, Nase und Stirn. Unreinheiten in der T-Zone (Stirn, Nase, Kinn)
Fettige und unreine Haut erkennst du an großen Poren und Mitessern. Menschen mit fettiger Haut neigen zu einem öligen Film auf dem Gesicht. Die Haut glänzt durch einen fettigen Film auf dem ganzen Gesicht, die Poren sind meist ziemlich groß, Neigung zu Mitessern und Pickeln bis hin zu Akne. Pickel können sich auch auf Dekolleté und Rücken zeigen.
Trockene Haut gilt als Sensibelchen unter den Hauttypen, denn trockene Haut ist sehr empfindlich. So erkennst du sie: Nach der Reinigung spannt sie schnell, sie reagiert empfindlich auf Umwelteinflüsse, Hitze und Kälte, sie neigt zu Rötungen und wird schnell schuppig, sie reagiert mit Juckreiz und hat kleine Poren, trockene Haut entwickelt sich auch oft erst im Alter.
Okay, nun hast du geklärt, welcher Hauttyp du bist. Kommen wir also zur idealen Ölauswahl:
Welches Pflanzenöl für welchen Hauttyp?
- Reife Haut: Lavendel, Mandel, Granatapfel, Nachtkerzen, Sanddorn, Wildrose, Arnika
- Trockene Haut: Lavendel, Mandel, Aloe Vera, Avocado, Sanddorn, Granatapfel, Wildrose, Arnika
- Fettige Haut: Lavendel, Mandel, Arnika
- Unreine Haut: Lavendel, Mandel, Calendula, Sanddorn, Arnika, Nachtkerz
- Empfindliche Haut: Lavendel, Mandel, Granatapfel, Calendula, Wildrose, Arnika
- Normale Haut: Lavendel, Mandel, Arnika, Calendula, Granatapfel
Jedes Öl hat seine Besonderheiten
Natürlich kann ich hier keine vollständige Auflistung erstellen, das würde wohl den Rahmen sprengen, aber die gängigsten und auch gut zu erwerbenden Öle habe ich hier mal zusammengestellt:
Arnika in Cremes oder als Öl beschleunigte die Hautheilung. Die Blütenstände der Arnika beinhalten über 100 potente und wirksame Inhaltsstoffe, darunter Flavonoide, Carotinoide und ätherische Öle. Arnika als Salbe wirkt entzündungshemmend, antiseptisch und durchblutungsfördernd. Genial für unsere Haut ist ihr Kieselsäuregehalt. Es hilft Hautgewebe und -strukturen zu regenerieren. Schmerzen bei Prellungen und stumpfen Verletzungen werden gelindert und die Heilung beschleunigt.
Calendulaöl – auch bekannt als Ringelblume, hilft bei Akne, Sonnenbrand und der noch sehr zarten Babyhaut. Calendula strotzt nur so vor starken Heilkräften, die Verletzungen und Reizungen lindern. Dies geschieht durch ihre diversen verschiedenen antioxidativen Wirkstoffkomponenten wie Lutein, Beta-Carotin und Lycopin. Diese wirken antientzündlich und antiviral. Gleichzeitig wirkt sie gewebeaufbauend, wirkt gegen Entzündungen und hilft bei der Bildung von neuem Gewebe.
Granatapfelöl wirkt zellverjüngend und regenerierend. Es ist reich an Antioxidantien, es schützt die Haut vor schädlichen freien Radikalen. Die Samen des Granatapfels bestehen zu 60 Prozent aus einer mehrfach ungesättigten Fettsäure, der Punicinsäure, dadurch wirkt das Granatapfelöl beruhigend, hautglättend und regenerierend. Die ebenfalls enthaltenen Antioxidantien regen die Bildung von Hormonen an, die den Stoffwechsel stärken und östrogen-ähnlich wirken. Es ist daher besonders geeignet für reife, stark beanspruchte, trockene oder empfindliche Haut.
Lavendelöl ist der Allrounder schlechthin. Das OÖ der Lavendelblüten wirkt antiseptisch, beruhigend und hemmt Entzündungen. Bei unreiner Haut, Wunden, leichten Verbrennungen und reifer Haut wirkt es sehr intensiv und vorbeugend. Lavendelöl erneuert Hautzellen, entspannt, desinfiziert und beruhigt das Nervenkostüm. Es ist für alle Hauttypen geeignet, egal ob reine, trockene oder fettige Haut.
Sanddornöl stärkt die Haut und verlangsamt die Hautalterung. Das aus Kernen und Fruchtfleisch gewonnene reichhaltige Öl schützt und stärkt die Haut. Sanddorn verfügt u.a. über einen hohen Anteil an Linol-, Linolensäure und Vitamin E, alles wirkt beruhigend. Die enthaltenen Carotinoide wirken als Radikalfänger, ebenso wie zahlreiche weitere Antioxidantien. Alle wirken regenerierend, beugen Entzündungen vor und heilen. Die Inhaltsstoffe des Sanddornöls sind ideal bei trockener, reifer und empfindlicher Haut: sie wird bei regelmäßiger Anwendung weich, elastisch und heilt schneller.
Mandelöl wirkt schützend und hautfreundlich. Das Öl der Mandel ähnelt in seiner Struktur den äußeren Lipidschichten unserer Haut. Daher kann sie die Wirkstoffe besonders gut aufnehmen. Trockene und gereizte Haut ist begeistert von dem hohen Gehalt an ungesättigten Fettsäuren, denn sie schützen vor Wasserverlust und unterstützen die Barrierefunktion der Hautzellen. Das in der Mandel enthaltene Vitamin E bekämpft freie Radikale, schützt vor UV-Licht und wirkt dem Alterungsprozess der Haut entgegen.
Nachtkerzenöl wirkt feuchtigkeitsspendend. Die Nachtkerze beinhaltet gut 80 Prozent an essentiellen Fettsäuren, welche die Bausteine für die Phospholipidenbildung sind, welche für die Herstellung der Membrane unserer Hautzellen zuständig sind. Das Nachtkerzenöl wirkt heilend, regenerierend und verstärkt den Feuchtigkeitsgehalt der Haut. Besonders reife Haut freut sich über Nachtkerzenöl, denn es sorgt für neue Geschmeidigkeit und Elastizität. Gut auch bei Neurodermitits, da es bei Juckreiz, Rötung und Schuppung der Haut hilft.
Wildrosenöl – super für trockene und reife Haut. Es ist ein leichtes Öl und zieht sehr rasch ein. Es hilft effektiv bei der Hautregeneration. Es heilt, lässt die Haut Feuchtigkeit speichern und fördert die körpereigene Collagenproduktion. Ergo ideal für trockene, reife oder entzündliche Haut geeignet. Wildrosenöl wirkt sogar Pigmentflecken, Schuppen und Narben entgegen.
Fazit:
Gut geölt ist halb gewonnen 😉 Natürlich ist es auch immer eine ganz persönliche Sache, ob man Öl auf seiner Haut mag oder nicht. Ob man eher ein dezent duftendes oder intensiv duftendes Öl bevorzugt. Hier heißt es typgerecht ausprobieren und sich überraschen lassen.
Ich wünsche dir das richtige Öl 😉
PS: … wie immer freue ich mich auch diesmal über einen Kommentar von dir, gerne über diesen Weg.