Selten habe ich so eine coole Socke gesehen wie diese Frau. Wenn du Bilder von ihr siehst und dann hörst wie alt sie ist, glaubst du es definitiv nicht. Die heutige Überschrift ist ein von ihr zitierter Satz, dessen Inhalt ich ihr sofort abnehme. Neugierig geworden?
Ich dachte mir, dass wir alle in dieser meist eher trüben Jahreszeit etwas Farbe gebrauchen können. Und da ist mir ein Bericht über Iris Apfel genau zur rechten Zeit in die Finger gekommen.
Iris Apfel – wer ist das denn?
Diese coole Lady zählt beeindruckende 97 Jahre und ist nach eigenen Aussagen eher im Unruhestand denn im für dieses Alter eher üblichen Ruhestand.
Sie ist eine US-amerikanische Geschäftsfrau, Innenarchitektin und definitiv eine Modeikone. Geboren im August 1921 wurde sie als Iris Barrel in Queens, New York City. Sie studierte zunächst Kunstgeschichte in New York und später an der Kunstakademie in Wisconsin. Mit 27 Jahren heiratete sie Carl Apfel und gründete 1950 gemeinsam mit ihm eine Textilfirma. Ihre Firma bekam sogar Aufträge aus dem Weißen Haus in Washington, was man durchaus als Auszeichnung sehen kann.
Heute ist sie ein über Landesgrenzen hinaus bekanntes echtes Original, nicht nur optisch. Ein Motto von ihr lautet:
”Unterwirf dich bloß keinem Modediktat!”
Was dabei herauskommt, siehst du zum Beispiel hier:
Eines ihrer Markenzeichen ist ihre wirklich riesige Brille und natürlich ihre stets sehr farbenfrohen und auffälligen Outfits. Sie wollte sich nie anpassen, war aber auch niemals eine Rebellin oder tat Dinge, die von der Gesellschaft nicht akzeptiert werden.
Eine sehr wichtige Erkenntnis!
Sie hat für sich sehr früh in ihrem Leben erkannt, dass es ganz wichtig ist, stets ganz sie selbst zu sein, damit sie zufrieden leben kann 😉 Wie wahr, wie wahr! Sie merkte schnell, dass am Ende niemandem geholfen ist, wenn man versucht es allen recht zu machen.
Schubladendenken…
Für viele ihrer Mitmenschen war sie schon immer exzentrisch oder einfach nur anders. Das reicht schon aus, um sie in eine Schublade zu stecken, was sie persönlich allerdings herzlich wenig kümmert.
Hauptsache: Sie gefällt sich selbst!
Auch wenn es ihr immer wieder gerne anders unterstellt wird, kleidet sie sich tatsächlich nur für sich selbst. Denn, es gefällt ihr!
Auch wenn es ihr immer wieder gerne anders unterstellt wird, kleidet sie sich tatsächlich nur für sich selbst. Denn, es gefällt ihr!
Für sie steckt hier noch mehr dahinter: Wenn sie sich nicht so kleidet wie die Gesellschaft es erwartet, dann erwartet andersherum auch niemand mehr, dass sie so denkt wie alle anderen 😉
‘Ich bin keine Insel’
Frei nach einem alten Buchtitel ‘Niemand ist eine Insel’ ist sie sich dieser Tatsache sehr bewusst. Sie lebe sehr wohl mit allen anderen auf dem ‘Festland’, sei ein Teil davon, gehöre dazu…aber eben auf ihre Art. Wie ich finde eine sehr sympathische Einstellung.
Originell oder andersartig, ein mitunter überlebenswichtiger Unterschied
In frühester Kindheit hat sie eindrucksvoll erfahren, was passiert wenn man nicht akzeptiert ist. Um sich Originalität erlauben zu können, müsse man zunächst eine Beziehung zu seinen Mitmenschen aufbauen, sonst ist man schnell als andersartig abgestempelt. Ohne diese Beziehung sei die Andersartigkeit für die Mitmenschen bedrohlich und das kann für das ‘Original’ mitunter recht ungemütlich werden.
Die Kunst besteht also darin, trotz oder besser mit seiner Originalität dazuzugehören und sich den Mitmenschen gegenüber offen zu zeigen. So könne man alles wunderbar miteinander verbinden und leben: Originalität, leben auf der ‘eigenen Insel’ als Teil des Festlands.
Fazit: Iris Apfel ist nicht nur ein cooles Original, sondern verfügt auch noch über eine Lebensphilosophie, von der wir alle etwas lernen können. Normierung ist nicht das Allheilmittel 😉
Willst du noch mehr über diese Design-Legende, ihre Schlagfertigkeit und ihren Witz, gespickt mit zahlreichen Bildern, erfahren, dann empfehle ich dir ihre aktuelle Biographie ‘Accidental Icon’.
Ich wünsche dir eine originelle Woche
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