DIY steht bekanntlich für Do It Yourself, auf gut deutsch: mach‘ es selber!
Hierfür gibt es natürlich ein unendliches Betätigungsfeld um deiner Kreativität freien Lauf zu lassen. Ob es nun mehr in Richtung Baumarkt, Gartencenter, Wollladen, Kochen, Malen oder Singen geht ist dir überlassen. Alles tolle Ansätze, mein Ansatz heute ist jedoch…
ein anderer!
Dein DIY-Thema
Egal was es thematisch ist, stell dir vor du kannst es aktuell noch nicht oder vielleicht auch nur noch nicht so gut, willst deine Kenntnisse dazu aber unbedingt optimieren.. Nun könntest du dir natürlich einen passenden ‚Lehrer‘ suchen. Vom Baumarkt über VHS bis Wollladen & Co. bieten alle Kurse in ihren Bereichen an, teilweise sogar geschlechtsspezifisch 😉
Klar auch, das die Volkshochschulen & Gemeinden einiges bieten können. Wie wäre es aber mal mit selber lehren, ja lehren!
Sei dein eigener Kursleiter!
Okay, klingt zunächst eventuell ein wenig schräg, ist aber machbar, sofern du dir nicht in Eigenregie eine Operationsmethode am offenen Herzen deines Lieblingsmeerschweinchens beibringen willst… du verstehst sicher was ich meine 😉
Nehmen wir mal ein einfacheres Thema wie zum Beispiel: Du willst bei deinem nächsten Waldspaziergang endlich wissen, wie welcher Baum heißt und was da so alles Buntes und Blühendes im Schatten der unterschiedlichsten Bäume wächst. Klar, die üblichen Verdächtigen wie Tanne, Fichte, Birke oder Maiglöckchen, Bärlauch und Giersch erkennst du noch, aber dann?
Ein Konzept muss her!
Überlege dir was dein Ziel ist, ähnlich wie beim Besuch eines Sprachkurses an dessen Ende du für deinen nächsten Italienurlaub zumindest auf der Piazza fehlerfrei einen Cappuccino mit der dazugehörigen Rechnung in der Landessprache ordern willst.
Bleiben wir bei den Bäumen: Hier ist dein Ziel, bei jedem Spaziergang mehr Bäume namentlich benennen zu können, ebenso die darunter wachsenden Blumen und Gräser.
Nun kannst du dir ein entsprechendes Lehrbuch kaufen und mit in den Wald nehmen um die Bäume anhand der Abbildung zu bestimmen. Ergänzend schaust du dir youtube-Filme an, in denen Bäume & Waldpflanzen benannt werden. Du könntest auch einen Besuch in einem botanischen Garten einplanen, da ist jede Pflanze beschriftet mit Namen und Ursprungsland etc.
Mit jedem neuen Gang durch die Natur steigt dein Wissen, du erkennst mehr Bäume (wieder).
Anderes Thema, ähnliches Konzept!
Oder du hast zufällig ein Stück von einem klassischen Komponisten im Radio gehört, der dir bis dato völlig unbekannt ist. Nun recherchierst du im Netz, leihst dir entsprechende Biographien zu ihm in der Stadtbücherei aus. Als Highlight deines eigenen Musikkurs gönnst du dir ein Konzert mit Stücken dieses Komponisten. Wenn er nicht so oft gespielt wird, ist der Kauf einer CD mit seinen Kompositionen ein Weg, um in den Genuss zu kommen. Jetzt wo du weißt, wie er gelebt hat, was ihn zur Musik gebracht hat, kannst du seine Werke noch viel besser und intensiver genießen.
Vorteile dieser DIY-Kursleiteridee
Ganz klar: du kannst deine Lerneinheiten ganz und total individuell auf dich und deine Zeitfenster ausrichten. Dies gilt natürlich auch für dein Lerntempo, wobei du dir schon zeitliche Ziele setzen solltest, denn du kennst das ja mit dem inneren Schweinehund. Ideal ist es, wenn du dir z.B. jeden Dienstag bis zum Urlaubsbeginn von 18:00 – 19:00 Uhr dafür einen Lerntermin in deinen Kalender fest einträgst, damit es mit der italienischen Getränkebestellung im Urlaub auch wirklich klappt.
Diese DIY-Kursleiteridee hat noch einen weiteren Vorteil: Wenn du unterwegs auf deiner Lerngeraden merkst, da ist noch ein Seitenthema zu deinem eigentlichen Hauptthema, welches dich nun ebenfalls brennend interessiert, du aber (noch) zu wenig dazu weisst, dann kannst du dein Kursprogramm problemlos erweitern, ändern oder was auch immer.
Nachteile gibt es auch ;-(
Da du dein eigener Kursleiter und gleichzeitig einziger Schüler bist, ist die Gefahr groß, dass du bei den ersten Schwierigkeiten alles hinwirfst.
Hier ist ganz stark deine Motivation gefragt und wie du deinen inneren Schweinehund nicht nur überlistest sondern auch bei der Stange hältst. Mal dir immer wieder aus, wie du dein Lernziel erreicht hast und nun jeden Baum auf zehn Meter Entfernung bestimmen kannst oder auf der Piazza hemmungslos und fehlerfrei mit dem italienischen Kellner flirtest oder bei den ersten Konzertklängen deines Komponisten sofort erkennst um welches Stück es sich handelt.
Fazit: Dein eigener Kursleiter nach der DIY-Methode zu sein macht viel Spaß und kann sehr viel Neues und Freude in dein Leben bringen, wenn deine Motivation eine intrinsische Motivation ist. Falls dir das jetzt nichts sagt, schau mal hier nach, da habe ich vor vielen vielen Monaten schon mal etwas dazu veröffentlicht.
Ich wünsche dir eine selbstgemachte Woche!