Mal abgesehen von der aktuell wieder umsichgreifenden Frühjahrsmüdigkeit: Wie hältst du es denn so mit deiner Nachtruhe? Wir achten heute – fast – alle auf gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung und und und… in puncto Schlaf sind die meisten von uns eher schluderig unterwegs. Eher so nach dem Motto: Ich habe immer soviel um die Ohren, da müssen ein paar Stündchen reichen. Oder auch gerne genommen: Ich brauche nicht viel Schlaf, vier Stunden reichen mir. Es gibt hier wahrscheinlich soviele Varianten wie es unterschiedliche Tulpenzüchtungen gibt…
Gehen wir mal davon aus, du gehst jeden Abend ins Bett und wachst morgens wieder auf;-) Bist du dann auch wirklich fit? Also, bist du voller Tatendrang und Energie und kannst es kaum erwarten aus dem Bett zu hüpfen und den Tag zu rocken? Super, dann kannst du dir den Rest dieses Artikels schenken 😉 Wenn du allerdings zur Mehrheit der arbeitenden Bevölkerung zählst, bei denen dies nicht der Fall ist, dann ließ weiter.
Nachtruhe ist wie die ‚große Pause‘ für unseren Körper
Dieser Tatsache sollten wir uns bewusst sein bevor es zum Burnout kommt, dir aufgrund von Unkonzentriertheit Fehler passieren oder noch schlimmer, du einen Unfall verursachst; egal ob im Straßenverkehr, an der Werkbank oder im Haushalt.
Schlaf hat in unserer Gesellschaft keine gute Lobby, weil er automatisch mit unproduktiv, faul und nicht konsumierend gleichgesetzt wird. Aber falsch gedacht. Wer für ausreichend Schlaf sorgt, ist in seiner wachen Zeit nachweislich effektiver, belastbarer, kreativer, aktiver und aufmerksamer. Das allein sind schon Gründe genug, damit du für ausreichend Schlaf in deinem Alltag sorgst. Aber es kommt noch besser: auch auf deine Gesundheit hat er Einfluss. Wer ständig übermüdet durch die Gegend stolpert, ist wesentlich anfälliger für herumschwirrende Viren bis hin zu chronischen Erkrankungen.
Auch interessant: Du kannst dich noch so optimal ernähren und sporteln was das Zeug hält. Wenn du zu wenig schläfst, wirkt mitunter auch die tollste Diät nix. Mittlerweile gibt es zigfache Studien zu diesem Thema und alle bestätigen: Zu wenig Schlaf macht auf Dauer krank. Durch Schlafmangel produzieren wir ein höheres Risiko für Herz- und Gefäßerkrankungen, Alzheimer, Diabetes, Übergewicht und Krebs.
Ich rede jetzt natürlich nicht von ein zwei durchgemachten Nächten und dem daher rührenden Schlafdefizit. Es geht hier um regelmäßig fehlende Nachtruhe. Dir sagt wahrscheinlich ‚Schichtarbeit‘ etwas und diese Menschen sind wirklich nicht zu beneiden. Wissenschaflter haben festgestellt, wer zehn Jahre regelmäßig Schichtarbeit leistet, somit einen permanent unnormalen Schlafrhythmus hat, dessen Gehirn altert überdurchschnittlich schnell. Bis zu sieben Jahre mehr als im Pass steht!!!
Du musst dir das so vorstellen: Durch Schichtarbeit lebt man ständig gegen seine innere Uhr. Die Leistungsfähigkeit des Kurzzeitgedächtnisses verschlechtert sich nachweislich. Die generelle Informationsverarbeitung und allgemeine Gehirnfunktionen werden langsamer. Man hat zwar nachgewiesen, dass dies weitestgehend korrigiert werden kann, sobald ein normaler Schlafrhythmus eingehalten wird. Bei den oben genannten zehn Jahren Schichtarbeit, dauert es aber locker fünf Jahre!!!
Was tun?
Nimm deine Schlafzeit mindestens so wichtig wie deine Ernährung, Sportaktivitäten oder deine Arbeit. Optimal wäre, wenn du 1/3 des Tages für Schlaf reservieren könntest. Je früher, also nicht erst im Rentenalter, du damit beginnst, um so mehr kannst du hier für deine ganzheitliche Gesundheit & Leistungsfähigkeit tun.
Natürlich gibt es Ausnahmen, aber grundsätzlich gilt: Zwischen sieben bis acht Stunden tägliche Nachtruhe sind optimal.
Lege dich jetzt nicht einfach ins Bett und zähle Schäfchen bis du eingeschlafen bist, sondern mache dir vorher über deine Schlafqualität auch noch ein paar Gedanken. Apropo: Schäfchen zählen bringt gar nichts. Denke lieber an ein schönes Freizeiterlebnis oder an deinen Lieblingsort in der Natur… entspannt wesentlich schneller.
Früher wurde unser Schlaf- und Wachrhythmus ganz einfach durch das Tageslicht bestimmt. Sobald es draußen dunkler wird, fängt bei uns die Melatoninproduktion an. Da wir allerdings heute überall gewollt und ungewollt über elektrisches Licht verfügen, hat es dieses Schlafhormon schwer.
Wenn du jetzt auch noch bis kurz vor dem ins Bett gehen am Notebook, PC oder Handy sitzt, ist es noch schlechter. Das ‚blaue‘ Bildschirmlicht lässt deinen Gehirnkasten nämlich nicht zur Ruhe kommen. Auch sich kurz vor dem Schlafengehen noch die Nachrichten des Tages in Bild & Ton ‚anzutun‘, ist wenig förderlich für einen gesunden Schlaf und angenehme Träume ….irgendwie logisch oder?
Wie wäre es mit einem Buch (vielleicht nicht gerade ein Krimi) oder ganz cool, mit einer kleinen Meditation, um deinen inneren PC runterzufahren? Du wirst mit ein wenig Übung feststellen, dass du morgens wesentlich frischer erwachst.
Falls du noch ein Argument für dich & deine Mitmenschen brauchst: Du bist auch im Schlaf nicht untätig. Dein Gehirn ist während deiner Schlafeinheiten keineswegs im Stand-by-Modus unterwegs, sondern verarbeitet die Geschehnisse des Tages. Sortiert in wichtig und unwichtig, putzt sozusagen deine eigene Festplatte, legt z.B. Erinnerungen an und in deinem Gedächtnis ab. Du erinnerst dich vielleicht: Du hast wie blöde Vokabeln oder Formeln gelernt und immer wieder hast du sie nicht alle gewusst, bist dann frustriert ins Bett und schwups, am nächsten Morgen waren alle Vokabeln oder Formeln für dich mühelos abrufbar…
Sieh ausreichenden Schlaf als wichtige Investition in deine eigene Gesundheit und ein langes aktives Leben an.
Wichtig hierfür ist natürlich auch noch eine vernünftige Matratze, ein ruhiger, gut temperierter und belüfteter Raum, aber das wäre nochmal ein ganzer Artikel für sich wert.
Fazit:
Um es auf den Punkt zu bringen: Weniger arbeiten, mehr SCHLAFEN!
Ich wünsche dir nicht nur eine! ausgeschlafene Woche…