…eigentlich immer, aber ganz besonders in der jetzt startenden ach so besinnlichen Zeit! Diese wird dann nur noch getoppt vom Feiertagsstress mit Familie im Großformat etc.
Wenn du an einer Methode interessiert bist, mit der du dieses Jahr die ‚besinnliche Zeit‘ und die ‚Feiertagsidylle‘ vielleicht mit weniger Streit & Missverständnissen begehen kannst, dann solltest du jetzt weiterlesen 😉
Die harten Fakten
Wir alle wissen, dass es mit der besinnlichen Vorweihnachtszeit eher nicht mehr so gut bestellt ist in unserer Konsumgesellschaft und der sowieso schon generell schnelllebigen Zeit. Spätestens ab Ende November / Anfang Dezember erwischt es jeden: Termindruck im Berufsleben. Auf der privaten Seite zu wenig Zeit für all‘ die tollen Geschenkideen zum Selberbasteln, neue Rezepte für Keks & Gans, die man unbedingt vorher mal ausprobieren will, bevor es Ernst wird. Diverse Weihnachtsfeiern bei deinen Vereinen, Ehrenamtstätigkeiten etc. und natürlich auch noch beim Arbeitgeber. Besinnlich ist in dieser Zeit den wenigsten zumute. So durch die Adventszeit gehetzt, will man dann ‚wenigstens‘ die Feiertage im Kreise seiner Lieben entspannt, liebevoll und wertschätzend miteinander verbringen. Oft genug ist es ja so, dass man das eine oder andere Familienmitglied (mitunter aus gutem Grund) das ganze Jahr nicht sieht, aber zum Fest soll es toll und harmonisch werden.
Was passiert tatsächlich?
Alle Festtagsfeierlichkeitenteilnehmer sind mehr oder weniger genervt, am Ende ihrer Belastbarkeit, vielleicht auch unsicher usw. Und ob du es glaubst oder nicht: auch die Kleinsten sind an solchen Tagen gestresst. Zugegeben anders, weil sie mussten ja nicht alles besorgen, organisieren und zubereiten, aber die angespannte Stimmung all über all überträgt sich auch auf die jüngsten Familienmitglieder. Soweit vorhanden, sogar auf die lieben Vierbeiner.
Es ist soweit!
Okay, in welcher Verfassung auch immer, du hast es bis zum ersten Weihnachtsfeiertag oder auch nur bis Heiligabend geschafft und fällst dementsprechend fix & foxy unter’n Weihnachtsbaum. Alle Geschenke sind ausgepackt, die Freude beim Empfänger war mal mehr mal weniger groß, aber egal. Nun beginnt der besinnliche Teil der Feiertage: wir unterhalten uns! Wow, manche Familie kommt das ganze Jahr nicht dazu, aber jetzt. Wir schwelgen in Erinnerungen, das eine oder andere Glas Alkohol wird vernichtet und die Stimmung wird gelöster, wie schön. Doch jetzt fällt vielleicht auch das eine oder andere unbedachte Wort und ehe wir uns versehen, haben wir entweder einen handfesten Krach oder absolute Funkstille unterm besinnlichen Weihnachtsbaum. Denn ein Wort ergab das andere, menschlich.
Was hilft?
Um entweder wieder in den Dialog zu kommen oder vom unsinnigen gegenseitigen Anschreien wieder zum ‚normalen‘ sprachlichen Miteinander zu finden hilft:
Natürlich erstmal durchatmen, vielleicht auch mal lüften …kühlt die Gemüter 😉 und dann die drei W’s von oben:
W – Deine Wahrnehmung schildern …
Ich habe das Gefühl / gehört / beobachtet…
W – Die Wirkung auf dich erläutern …
Das wirkt auf mich, als ob… / Löst bei mir aus…
W – Deinen Wunsch formulieren …
Ich würde mir wünschen, dass…
Ganz wichtig bei den drei W’s ist, dass du nur wiedergibst, nicht urteilst! Ebenso ist es wichtig, dass du die drei W’s nur in der ICH-Form anwendest. Keinesfalls solltest du z.B. sagen: DU hast meinen Sonntagsbraten verschmäht. Schildere deine Wahrnehmung: Ich sehe, dass du meinen Sonntagsbraten nicht isst. Dann kannst du z.B. erklären, wie dies auf dich wirkt: Auf mich macht das den Eindruck, dass er dir nicht schmeckt. Nun kannst du z.B. deinen Wunsch äußern: Ich wünsche mir, wenn du mir sagst, warum du meinen Sonntagsbraten nicht isst.
Zugegeben, ein banales Beispiel, aber es geht ja darum die www-Methode zu erläutern, sei also bitte nachsichtig mit mir 😉
Es gibt noch ein paar zu beachtende Do’s & Don’ts hierbei:
- Beziehe dich bitte immer nur auf das aktuelle Geschehen, grabe nicht in der Vergangenheit und vermische früher, jetzt und zukünftig zu einem Thema.
- Sprich möglichst sachlich, spezifisch und ohne großes Theater – also ohne schauspielerische Einlagen – das Thema an.
- Mache deinem Gegenüber unmissverständlich klar, dass du ausschließlich das gerade Gesagte / Getane in Frage stellst und keinesfalls die ganze Person!
- Bei allem innerlichen Ärger, versuche dir immer wieder ‚die gute Absicht‘ oder den ‚positiven Anteil‘ am Geschehen klar zu machen.
- Du benennst Verhaltens- oder Meinungsänderungen bei deinem Gegenüber nur auf ausdrücklichen Wunsch / Nachfrage dieser Person, auch nicht wenn dies von Dritten anwesenden Personen kommen sollte.
Wie du mir so ich dir…
Natürlich nicht! …aber grundsätzlich gilt: Wenn du die drei W’s anwenden darfst, darf das dein Gegenüber natürlich auch!
Wie reagiert man jeweils sinnvoll auf die drei W’s?
Während du deine drei W’s angewendet hast, hat dein Gesprächspartner sich hoffentlich so verhalten, wie du es machen wirst:
- Erstmal NUR zuhören, niemand (also auch du nicht) muss sich rechtfertigen!
- Nur wenn du etwas nicht verstanden hast, fragst du am Schluss (!) nach.
- Du gestehst dir innerlich durchaus ein paar ‚blinde Flecken‘ zu, soll heißen: du ziehst zumindest kurzzeitig in Betracht, das dein Gegenüber dein Verhalten hier objektiver sehen kann…
- Du bist dir jederzeit bewusst, dass das Feedback sich nur auf die momentane Situation / dein momentanes Verhalten bezieht und keinesfalls auf deine ganze Person.
- Du kannst das Gespräch auch jederzeit beenden, denn nur du entscheidest, ob du das Feedback annimmst oder nicht.
- Egal wie du dich entscheidest, du bedankst dich für das Feedback.
- Du bist dir auch bewusst, dass du mit deinem Verhalten darüber entscheidest, ob und wie du zukünftig Feedback bekommst, zumindest von dieser Person… 😉
Fazit:
Natürlich hast du schon längst kapiert, dass die drei W’s nichts mit dem world wide web zutun haben, sondern es sich um ganz banale, aber umso effektivere Feedbackregeln handelt. Im Job haben wir wahrscheinlich alle schon mal davon gehört oder konnten sie gar persönlich er- und/oder durchleben, aber privat vergessen wir sie gerne. Dabei sind sie soooo wichtig und hilfreich.
Also, egal ob unterm Weihnachtsbaum oder beim nächsten Konfliktgespräch in privater Runde: erinnere dich und wende sie an, unmittelbar! Es hilft nichts, wenn du drei Wochen später davon anfängst, da hat sich alles schon viel zu sehr verändert. Bitte rechne allerdings auch damit, dass dein ‘Streit’partner nicht umbedingt regelkonform reagiert, lasse dich dadurch aber nicht entmutigen, bleibe bei den drei W’s. Manchmal braucht es einen Moment, bis es bei deinem Gegenüber klick macht.
Damit es dieses Jahr wirklich mal friedvoll & besinnlich unter der Tanne wird, kannst du die am Wochenende beginnende Adventszeit doch gleich mal zum üben nutzen 😉
Von Herzen wünsche ich dir eine wertschätzende wunscherfüllende wunderbare Woche
Vielen Dank für deine erste Hilfe ….ich glaube jetzt kann dieses Jahr nichts mehr schiefgehen.
W ieso? W eshalb? W arum ? überhaupt streiten. ?
Immer schön sich auch auf seine Worte und nicht nur auf Weihnachten besinnen.
???Zlata
Wunderbare ‚Übersetzung‘ der drei W‘s …DANKE!