Okay, Fragen an sich sind nicht immer spannend und je nachdem wer sie stellt, können sie mitunter von unangenehm bis total nervig ausfallen. Um diese Art von Fragen geht es hier & heute allerdings nicht. Es sind Fragen, die – wenn du dich darauf einlässt – das Zeug dazu haben, dein Leben zu verändern! Du hast jetzt Fragezeichen in den Augen? Gut so 😉
Zur Einführung eine Geschichte
Es lebte mal ein Kaiser, lange lange vor unserer Zeit. Er war mit seinem Leben grundsätzlich zufrieden, aber irgendetwas fehlte ihm. Also verschlang er alle Lebensratschlagsbücher, die es so gab in aller Herren Länder. Nur was ihm so unter die Augen kam, reichte ihm auch nicht. Nun ließ er alle renommierten Philosophen und Meister der Religionen seiner Zeit zu sich kommen. Jeder dieser edlen Herren trug ihm seine Ansichten vor. Der Kaiser hörte aufmerksam zu und dachte nach, laaange dachte er nach, auch als die edlen Herren schon längst wieder abgereist waren.
Eines Morgens wachte er auf und schrieb diese drei Fragen auf:
- Wann ist die wichtigste Zeit?
- Wer ist der wichtigste Mensch?
- Was ist die wichtigste Sache, die zu tun ist?
Er dachte auch über diese drei Fragen lange lange nach, kam aber zu keiner ihn befriedigenden Antwort. Da er von einem Eremiten in seinem Kaiserreich gehört hatte, machte er sich nunmehr persönlich zu ihm auf den Weg und stellte ihm seine Fragen.
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Lesepause bitte!
Bevor du nun weiterliest, sei so lieb und stelle dir selbst die drei obigen Fragen und finde jeweils eine Antwort für dich. Vielleicht notierst du sie dir gar?
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Die Antworten des Eremiten
Auf die Frage Nummer 1 hast du sicherlich sofort eine Antwort gefunden und ich bin mir sicher, dass sie zu 99 Prozent mit der des Eremiten übereinstimmt: Die Antwort lautet JETZT! Klar wirst du denken und dafür brauche ich keinen Artikel schreiben…okay, okay, nur es gibt genügend Menschen die es wissen und trotzdem gedanklich mehr Zeit in der eigenen Vergangenheit oder Zukunft verbringen. Wann lässt du dich bei einer Tätigkeit, bei einem Treffen, beim Nichtstun wirklich auf das JETZT, also genau den Augenblick, den Moment ein? Jaaa, ich nehme mich da gar nicht aus, denn es ist nicht so einfach. Nehmen wir nur mal ein Gespräch als Beispiel. Wie oft hören wir zwar unserem Gegenüber zu, sind gedanklich aber schon dabei, eine Antwort zu formulieren, uns bereits gedanklich mit der nächsten Aufgabe zu beschäftigen oder uns – ganz unhöflich – gedanklich an einen anderen Ort zu träumen, weil das Gespräch für uns gerade nicht so prickelnd ist… Genau: zu oft! Probiere daher bei deinen nächsten Tätigkeiten, Treffen, Gesprächen oder eben auch beim Nichtstun an besagten Kaiser und seine erste Frage 😉 zu denken.
Die Antwort auf Frage Nummer 2 ist schon nicht mehr ganz so einfach, finde ich. Ich habe mich intensiver mit der buddhistischen Lehre beschäftigt, trotzdem wusste ich die Antwort nicht so rasch. Sicher können hier auch andere Philosophien und/oder Religionen hilfreich sein. Jedenfalls, lautet die Antwort des Eremiten so logisch wie einfach: Der wichtigste Mensch ist immer der, mit dem man gerade zusammen ist. Der Mensch neben uns und wenn du mit dir alleine bist, dann bist DU in dem Moment der wichtigste Mensch.
Hier hätte ich noch ein paar Ideen, über die du vielleicht nachdenken magst: Nimm dich selbst so oft wie möglich wichtig! Sei freundlich und fürsorglich zu dir, wie zu dem Menschen ‚neben dir‘. Grüßt du dich selbst am Morgen? Wünschst du dir & deinem Spiegelbild einen guten Morgen und einen schönen, erfolgreichen, gesunden und fröhlichen Tag? …oder am Abend: Wünsche dir selbst eine gute Nacht mit erholsamem Schlaf und angenehmen Träumen! Okay okay, klingt erstmal ein wenig schräg, habe aber auch nie behauptet, dass ich es nicht bin 😉
Auf Frage Nummer 3 hatte der Eremit eine weise Antwort für den Kaiser. Sie lautete: sich kümmern! Nun ja, heute würden wir es anders ausdrücken. Mit ‚sich kümmern‘ ist gemeint, das wir stets mit Sorgfalt und einer liebevollen Einstellung unterwegs sind. Und irgendwie gehört dann ganz automatisch auch die Antwort zu Frage 1 dazu: sei mit deiner Aufmerksamkeit stets ganz im JETZT. Und diese Kombination aus Sorgfalt, liebevoller Einstellung und im JETZT sein bezieht sich auf alles. Ob du nun fühlst, denkst, handelst oder sprichst…
Fazit:
Der Kaiser hat die richtigen Fragen gestellt und der Eremit hat ihm sehr wertvolle Antworten gegeben. Wenn wir uns ebenfalls auf diese drei Fragen & Antworten einlassen, können sie unser Leben wirklich grundlegend verändern und bereichern.
Ich wünsche dir eine inspirierte Zeit
PS: … wie immer freue ich mich auch diesmal über einen Kommentar von dir, gerne über diesen Weg.