Jeder will fit sein, sportlich sein, aussehen wie die Superheros aus Film und Werbung. Nur wann und wo sollst du das noch in deinen eh schon vollen Terminkalender packen? Ich hätte da die eine oder andere Idee für dich. Doch vorher kommt…
…die eigene Offenbarung: Welcher Typ in Sachen Bewegung bist du?
Schritt 1: Sei ehrlich! Damit hilfst du dir am meisten und langfristigsten
Denn da geht’s schon los mit den ersten Stolpersteinen auf deinem persönlichen Weg zu mehr Fitness & Bewegung. Oft genug nehmen wir uns eine Bewegungsart vor, die gerade total angesagt ist, aber im Grunde unseres Herzens überhaupt nicht unser Ding ist. Gerne sind wir Homo sapiens anfangs total übermotiviert und fordern uns und unseren Körper viel zu heftig. So in der Art: von Null auf Hundert in zwei Tagen! Tut mir schon beim schreiben weh 😉 und kann einfach nicht gut sein, geschweige denn funktionieren.
Schritt 2: Schau dir dein bisheriges Bewegungsprofil an
Bewegungsprofil? Das ist doch genau mein Thema, ich habe ja keins … ist vielleicht jetzt dein erster Gedanke. No, Tatsache ist, wir haben alle ein Bewegungsprofil, sind uns dessen jedoch meist gar nicht bewusst. Hier gilt es jetzt hinzuschauen und mal deinen üblichen Tagesablauf dahingehend zu beleuchten.
Frage dich zum Beispiel:
Welche Art von Bewegung hat dir als Kind / Jugendlicher Freude gemacht?
Welche Art von Sport hast du gemacht?
Bei welcher Bewegung oder welchem Sport wird dir warm ums Herz?
Was machst du bis heute – zumindest theoretisch – gerne?
Bist du jemand, der Sport und körperliche Leistung mag?
Bist du eher jemand, der sich einfach nur gern bewegt?
Bist du weder noch? (ist auch okay)
Mal ganz generell hinterfragt: Welche Bewegungen machst du gerne, auch wenn du diese nie als Sport bezeichnen würdest? (Also zum Beispiel Dehnübungen, dich räkeln, Spazierengehen, Tanzen, im Meer schwimmen, Federball spielen, im Garten wirken usw.)
Wie bewegst du dich von A nach B?
Wie bewegst du dich während deiner Arbeitszeit, Freizeit oder im Urlaub etc.?
Und nicht vergessen: Sei ehrlich zu dir selbst! Du machst diese Analyse ja für dich.
Schritt 3: Erste Ahnung(en) vertiefen
Wenn du ehrlich zu dir warst, hast du nun zumindest schon mal eine Idee davon, wo deine Bewegungsreise hingehen könnte, um auf Dauer erfolgreich zu sein.
Ich habe dir nachstehend mal drei Kategorien aufgelistet, wo du dich wiederfinden kannst, wenn du ehrlich zu dir bist und nicht einem Trend entsprechen willst:
Der Sportler – bewegt sich gern, hat in seinem Leben eine sportliche Vergangenheit und Gegenwart. Seine positiven Erlebnisse mit Sport haben auch mit Leistung und sich Auspowern zu tun. Er hat oder hatte zumindest mal eine gewisse Grundfitness.
Der Bewegungstyp –genießt die eine oder andere körperliche Aktivität, bewegt sich grundsätzlich gern, auch im Alltag – aber so richtig Sport machen findet er meistens nicht so prickelnd.
Der Bewegungsmuffel – ihm war es schon immer ein Rätsel, was andere an Sport oder auch Bewegung finden. Er braucht das für sich eher nicht so.
Schritt 4: Finde deine Alltagsbewegung für deinen Typ
Weiter unten habe ich ein paar Ideen für Alltagsbewegungen je nach Typ zusammengestellt. Aber Achtung bitte: Jetzt nicht gleich übermütig werden, sondern dir ganz nüchtern und dich eher unterfordernde Bewegungen für deinen Alltag aus der nachstehenden Rubrik rauspicken. Mache bitte jetzt nicht die in diesem Zusammenhang zwei größten Fehler, mit denen du dich auf Dauer nur selbst sabotieren wirst:
Bleibe bitte bei deinem Analyseergebnis, sprich Bewegungsmuffel, Bewegungstyp oder Sportler und suche dir dort für den Anfang maximal (!) zwei Bewegungsarten raus, die du bisher nicht in deinem alltäglichen Bewegungsprofil hast!!!
Denk an deine Vorlieben und was dir Spaß bereiten könnte. Die neue Bewegungsart sollte für dich auf keinen Fall nach Schinderei oder höchstmögliche Effektivität riechen.
Also, hier nun meine Bewegungsideen für dich, nach Typen unterteilt:
Wenn du eher Typ Bewegungsmuffel bist:
• Am Kopierer / bei der Hausarbeit immer mal wieder dehnen und strecken
• Einmal täglich in ruhigem Tempo Treppensteigen, anstatt den Fahrstuhl zu nehmen
• Atme tief und bewusst und stehe gerade, wenn du an der Supermarktkasse wartest
• Parke mit deinem Auto nicht total direkt vor deinem Ziel, baue ein paar Meter zum Laufen ein oder – soweit möglich – nimm öffentliche Verkehrsmittel
• Kurzer Walk von fünf Minuten (einmal um den Block hieß es früher) nach dem Mittag- oder Abendessen
• Wenn Hausarbeit, dann bewusst und auf eine gerade Haltung achten
• An einem Abend in der Woche nicht vor der Glotze sitzen, sondern zu Hause aufräumen …z.B. deinen Kleiderschrank entrümpeln
Wenn du eher der / die Bewegungstyp bist:
• Musik an und tanze zwei bis zig Titellängen durchs Wohnzimmer
• Treppensteigen – diesmal mit Tempo (nicht rennen), statt den Fahrstuhl zu nehmen
• Besuche deinen Supermarkt um die Ecke zu Fuß, wenn es sich nicht gerade um deinen kiloschweren Wocheneinkauf handelt
• Lass dein Auto stehen und steige aufs Rad oder nimm öffentliche Verkehrsmittel
• Mittagspause – anstatt Kantine, flotter 30-Minuten-Spaziergang
• Hausarbeit machst du sowieso, ab jetzt mit Schwung und ruhig einmal öfter dabei in die Hocke gehen oder dich nach den Spinnweben unter der Decke recken
• Anstatt TV-Couch-Abend mistest du endlich mal deine Abstellkammer aus
Du bist der Typ Sportler:
• Lade dir für ein Workout YouTube-Videos oder Apps herunter oder lege eine CD / DVD ein und mache dein Wohnzimmer zur Fitnessraum
• Treppensteigen im Laufschritt, anstatt Fahrstuhl
• Absolviere deine täglichen Strecken (auch längere!) mit dem Rad oder zu Fuß
• Du joggst zum Supermarkt
• Nix Kantine in der Mittagspause: es gibt Sport- oder Laufangebote extra für die Mittagspausenzeit
• Schrei hier, wenn es Hausarbeit zu erledigen gilt, die eine Extraportion Energie verlangen: Müll runterbringen (Stichwort Treppe), Altpapier zerkleinern, staubsaugen oder Staub wischen mit extra Streck- und Dehneinheiten
• Der Fernseher bleibt aus, dafür räumst du mal besonders gründlich deine Küche oder Dachboden / Keller auf
Schritt 5: Probiere es aus
Du hast dir je nach Bewegungstyp zwei Punkte heraus gesucht? Prima! Dann nimmst du dir jetzt bewusst vor, diese zwei Bewegungsarten aktiv eine Woche lang in deinem Alltag umzusetzen.
Hier gilt jetzt nicht…‘ich versuche es‘ oder ‚wenn es sich zeitlich ausgeht‘. Halte eine Woche durch, das sind nur sieben Tage, das schaffst du! Danach kannst du dich jederzeit umentscheiden, ob du andere Bewegungen integrieren willst oder auch gar keine, weil du dich doch überschätzt hast und dich ‚eigentlich‘ gar nicht bewegen willst.
Alles gut, aber gib dir und deiner Fitness eine Woche lang die Chance!
Fazit: Bewegung ist auch in einem übervollen Kalender möglich, wenn du sie mit deinen bisherigen Abläufen synchronisierst. Manchmal kommt dann sogar die Lust auf mehr, wenn die erste Hürde überwunden ist. Getreu dem Motto: Der Appetit kommt beim Essen. Ja und manchmal ist es auch einfach so, dass Bewegung nicht dein Ding ist, egal welche! Das ist völlig okay, nur dann tue dir selbst einen Gefallen und stehe dazu, mache dir nicht selbst dauernd ein schlechtes Gewissen, weil du eben lieber auf der Couch liegst, Auto fährst etc. anstatt dich sportlich zu betätigen.
Ich wünsche dir eine bewegte Woche, egal mit welchem Ergebnis!
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