Alle Jahre wieder zu Silvester werden die grauen Zellen aktiviert und mehr oder weniger gute Vorsätze und durchdachte Ziele für das neue Jahr ausgegeben. Sinnvoll?
Nicht wirklich, wie die Statistik seit Jahren zeigt! Wenn ich mir für das neue Jahr an Silvester Vorsätze und Ziele vorgebe, nur weil ‘man das so macht an Silvester‘, dann stehen meine Chancen nicht mal 50:50, dass ich einen der Vorsätze tatsächlich auf Dauer umsetze oder eines der Ziele erreiche.
- Warum gehe ich dann nicht mal ganz ohne Vorsatz oder Ziel in das neue Jahr?
- Wieso lasse ich mich nicht mal ein wenig treiben und bin innerlich ‘nur’ offen für Neues?
- Darf ich nur an Silvester Pläne, Ziele und Vorsätze haben – geht das nicht an 365 Tagen im Jahr?
Genau das ist der Punkt: Pläne, Ziele und Vorsätze – egal wie groß oder klein – sind nachweislich öfter erfolgreich, wenn ich sie mir an einem anderen Tag als Silvester setze!
Wenn ich eine Idee, einen Plan oder einen neuen Vorsatz habe, sollte ich ihn möglichst direkt im Moment des Entstehens starten! Vermutlich jeder hat schon etwas von der sogenannten 72 Stunden Regel gehört: Wenn ich etwas beginnen oder verändern möchte, sollte ich mit ersten Schritten spätestens innerhalb von 72 Stunden nach dem zündenden Moment beginnen. Natürlich gilt dies grundsätzlich auch für Silvestervorsätze, doch wir wissen alle wie das so ist Anfang Januar:
Jede Menge neuer Dinge im Berufs- und Alltagsleben warten schon ganz automatisch zum Jahreswechsel auf mich, da bin ich schon die ersten paar Tage gut ausgelastet. Wo ist dann meine Energie für mein Silvesterziel? Genau… 😉
Ich bin deswegen überzeugt davon, dass die Umsetzung von Ideen, Plänen und Vorsätzen zu einem anderen Zeitpunkt im Jahr wesentlich größere Erfolgsaussichten hat.
Zurück auf Anfang:
Mal angenommen, ich habe also einen Vorsatz / Idee / Ziel. Nehmen wir zum Beispiel das beliebte Thema Fitness / Gesundheit. Beim letzten ungeplanten Spurt zur Bahn habe ich festgestellt, dass ich Null Kondition habe. Diese wieder aufzubauen und zu halten ist jetzt mein Vorsatz. Ich beginne also sofort (!), also noch am selben Tag damit, sämtliche Rolltreppen und Aufzüge auf meinen Wegen zu ignorieren und jeweils die Treppe zu nehmen!
Super Idee, nur spätestens bei der dritten Entscheidung an diesem Tag: Fahrstuhl oder Treppe, nehme ich den Aufzug, weil mir schon alles weh tut…;-)
Kleine Etappenziele sind hier die Lösung! Ich starte mein Vorhaben mit einer Treppenaktion am Tag, nach zwei Tagen nehme ich zweimal die Treppe, am vierten Tag dreimal usw.
Vorteile: Jeden Tag einmal die Treppe in den dritten Stock zu nehmen, ist machbar, auch für deinen inneren Schweinehund! Wenn ich nur jeden zweiten Tag die ‘Dosis’ erhöhe, merke ich schnell anhaltenden Erfolg, bleibe motiviert und ‘quäle’ mich nicht. 😉 Aber das Wichtigste dabei ist, ich bleibe dran!
- Tue ich täglich und fortlaufend etwas für meine
Fitness / Gesundheit. - Bleibt meine Motivation hoch, da ich ohne größere
Anstrengung direkt kleine Erfolge bemerke.
Soviel zum Vorsatz mehr Fitness / Gesundheit.
Wenn ich vielleicht ein umfangreicheres Ziel habe, wie zum Beispiel ein Buch zu schreiben, wie gehe ich da am erfolgversprechensten vor?
Auch hier gilt: kleine Etappenziele setzen!
Ein ganzes Buch ist natürlich schon ein ‘dickes Ding’ und mit viel Aufwand verbunden:
- Idee zum Inhalt konkretisieren
- Recherchearbeit zum Inhalt
- Buchstruktur erarbeiten
- Texte schreiben
- Gestaltung
- Vermarktung
usw., um nur mal einige Punkte zu nennen. Diese grobe Liste könnte mich natürlich schnell direkt ausbremsen, nach dem Motto: Aah, viel zu viel Arbeit, wie soll ich dass denn bei meinem sowieso schon vollen Tagesprogramm noch unterbringen.
Jetzt mal ehrlich: Wenn ich wirklich für etwas ‘brenne’, dann kann ich mir pro Tag ganz sicher +/- 30 Minuten dafür freiräumen! Wenn nicht, dann ist der Artikel hier sowieso für dich zu Ende… 😉
Oh, du bist noch da? Sehr schön, dann brennst du also für dein Ziel / deine Idee.
30 Minuten hört sich nicht viel an, aber wenn ich konsequent jeden Tag 30 Minuten für mein Ziel verwende, dann sind das in der Woche schon 210 Minuten, im Monat 840 Minuten = 14 Stunden! Nicht schlecht oder? Schon meine Oma wusste: Kleinvieh macht auch Mist.
Was kann ich z.B. in 30 Minuten zum Thema Buch machen:
- Ich sammle im Internet Material und speichere es zunächst auf meinem Rechner, Tablet oder Smartphone ab … lesen ist später!
- Ich beginne eine grobe erste Buchstruktur festzulegen
- Ich informiere mich über die Gestaltungsmöglichkeiten
- Ich informiere mich über die Vermarktungsmöglichkeiten
- Ich verfasse Text zu den Kapiteln, die mir schon völlig klar sind.
Das gesammelte Material kann ich dann z.B. auf meinem Weg zur Arbeit, bei Wartezeiten (Bahn, Arzt, Friseur usw.) lesen und mir entsprechende Notizen machen.
Die grobe Struktur verhilft mir zu einer ersten Unterteilung der Texte.
Die Sammlung zur Gestaltung und Vermarktung kann ich immer wieder ergänzen usw.
So unterteile ich das ‘dicke Ding’ Buch in kleine verdauliche, sprich gut umzusetzende Einzelteile. Denn auch hier gilt: dran bleiben ist gaaaaaanz wichtig!
Auch eine Mount Everest Besteigung beginnt mit kleinen Schritten und ist in Etappen aufgeteilt. Kein Mensch läuft nonstop vom Tal direkt zum Gipfel!
Ich könnte hier jetzt jede Menge weitere Fallbeispiele aufführen, vom Abnehmen über eine neue Sprache lernen bis zur Optimierung deines Zeitmanagements. Egal welches Ziel, welche Idee zwischen A & Z du dir auch aussuchst, eines ist dabei überall gleich:
Dein innerer Schweinehund muss mit von der Partie sein!
Ob du es nun glaubst oder nicht: Auch dein persönlicher ‘Schweini’ stammt von der Gattung Hund ab und die hält man bekanntlich am besten bei Laune bzw. bringt ihnen etwas bei durch? Genau: kleine Schritte und Belohnung!
Wenn ich also meinen ‘inneren Schweini’ zum mitmachen abholen will, brauche ich kleine regelmäßige (!) Etappen und Belohnungen. In unserem Fall der Ziele, Ideen, Pläne wäre die Belohnung z.B.:
Fitness: Schweini & ich hecheln nach der ersten Woche nicht mehr so heftig beim erreichen der dritten Etage und uns tut nicht mehr alles weh…
Buchprojekt: mit jeder Aktivität in dieser Richtung erweitere ich meine Kenntnisse, bekommt mein Buch mehr Inhalt / Struktur. Meine Belohnung: ich werde souveräner, das Buch nimmt immer mehr Kontur an. Und Schweini? Grinst vor Stolz auf mich…;-)
Natürlich kann ich meinen Schweini & mich auch mal materiell belohnen:
In Sachen Fitness spendiere ich ‘uns’ vielleicht eine neue Fitness-DVD, die auch gaaaaaaaaanz kleine Übungseinheiten von 5 – 10 Minuten beinhaltet.
Und beim Buchprojekt: ‘Wir’ lesen gemütlich auf der Couch gemeinsam eine Biographie oder Story über einen Menschen, der erfolgreich so ein Projekt lanciert hat. Dabei können ‘wir’ entspannen und trotzdem noch den einen oder anderen Tipp zu ‘unserem’ Buchprojekt abstauben.
Fazit für alle neuen Ideen / Ziele / Pläne:
- Kleine Etappenziele!
- Dran bleiben!
- Deinen persönlichen ‘Schweinehund’ immer mitnehmen!
- Dich & ‘Schweini’ belohnen, loben und anfeuern… auch gerne mal (!) durch einen Dritten!
So, nun müsste in diesem Jahr einem völlig entspannten und lockeren Silvesterabend nichts mehr im Wege stehen. Du kannst einfach feiern, lachen und die Party genießen, dein Silvestervorsatz für dieses Jahr lautet: KEINEN VORSATZ…. Mitte Januar ist z.B. der bessere Zeitpunkt für das Umsätzen neuer Ziele / Ideen / Pläne.
Ich wünsche dir einen super schönen Start in das Jahr 2016!
Entspannte & vorsatzfreie Jahresendgrüße