Dieses Gemüse hat es in sich, in vielerlei Hinsicht! Jede Menge Power, Farbstoffe und Vitamine. Du kannst es sowohl roh als auch gekocht essen. Leider gibt es auch hier ganz klare Fangemeinden und Verächter. Na, schon interessiert?Heute will ich dir getreu meinem Motto ‘Leben mit allen Sinnen’ mal das tolle Gemüse Rote Bete näher bringen.
Ich oute mich erst mal: als Kind habe ich sie gehasst, dabei kann die tolle Knolle gar nichts dafür. Bei uns gab es sie meist nur fertig aus dem Glas und da schmeckt sie echt langweilig bis …;-)
Mittlerweile bekoche ich mich seit Jahrzehnten selber und so kam die Rote Bete (mit der letzten Rechtschreibreform hat sie ein ‘e’ verloren) vor einigen Jahren wieder in meine Küche, allerdings meistens roh oder vorgekocht und vakuumiert, also nicht aus dem Glas!
Hier ein paar harte Fakten:
Die Rote Bete lebt in Verwandtschaft zur Zuckerrübe und dem Mangold. Sie ist eine Kulturform der Gemeinen Rübe und kam mit den Römern nach Mitteleuropa. Ursprünglich kommt sie aus dem Mittelmeerraum, wahrscheinlich Nordafrika. Sie stammt entweder von der wilden Rübe oder Wildbete ab. Durch Weiterveredelung im 19. und 20. Jahrhundert bekam sie ihre gleichmäßige rote Farbe.
Diese auffällige rote Farbe entsteht durch eine hohe Konzentration des Glykosids Betanin aus der Gruppe der Betalaine. Früher hat man die Rote Bete auch als Färberpflanze eingesetzt. Betanin wird auch als Naturfarbstoff für Lebensmittel verwendet. Du erkennst es an der Bezeichnung E162, es ist allerdings nicht sehr hitzebeständig.
Die tolle Knolle verfügt über einen hohen Vitamin B-, Kalium-, Eisen- und vor allem Folsäuregehalt, daher gilt Rote Bete als ein gesundes Gemüse.
In der deutschen Küche kommt sie oft gegart als Beilage auf den Tisch oder roh in oder als eigener Salat. Wer aus Norddeutschland kommt, weiß dass sie ein Bestandteil von Labskaus ist und in Osteuropa kommt sie im Borschtsch, einem kräftigen Gemüseeintopf, vor. Sogar die Blätter können gekocht verzehrt werden. Sie sind ebenfalls reich an Vitaminen und Mineralstoffen.
Der Saft der Rübe wirkt aufgrund ihres hohen Nitratgehaltes leistungsfördernd und ist vergleichbar zur gleichen Menge Johannisbeersaft. Wobei hier meine Liebe zur Roten Bete abrupt endet, ich habe da wohl ein Kindheitstrauma…;-)
Jetzt läuft dir hoffentlich langsam das Wasser im Munde zusammen, also will ich dich auch nicht länger zappeln lassen und du findest nachstehend zwei Rezepte mit dem Hauptdarsteller Rote Bete, einmal roh und einmal gekocht. Wobei ich beide Varianten auch schon mal ‘anders herum’ zubereitet habe und es meinen Gästen und mir ebenfalls gemundet hat.
Rote Bete Rohkostsalat
Zutaten (für 4 Personen):
500 g. Rote Bete (roh)
1 Schalotte
2 TL scharfer Senf
Salz und Pfeffer
Olivenöl und Weißweinessig
gehackter Dill
geriebener frischer Ingwer (wahlweise)
gehackte Walnüsse (wahlweise)
Zubereitung:
Die Rote Bete schälen (am besten Gummihandschuhe anziehen!) und per Hand oder maschinell raspeln, die Streifen sollten nicht breiter als 3 mm sein. Schalotte fein hacken. Beides in einer Schüssel mit Salz, Pfeffer, Senf, Öl und Essig vermengen. Gehackten Dill dazu geben und evtl. noch die wahlweisen Zutaten Ingwer und Walnüsse.
Info: Schmeckt wirklich genauso gut mit gekochter Rote Bete, eben nicht ganz so knackig!
Rote Bete Carpaccio
Zutaten (für 4 Personen):
500 g. Rote Bete (gekocht)
1 Frühlingszwiebel
Granatapfelkerne
Salz und Pfeffer
Olivenöl und Balsamicoessig
Zubereitung:
Die gekochte Rote Bete in möglichst dünne Scheiben schneiden und portionsweise auf vier Tellern als Rosette anrichten. Die Frühlingszwiebel in kleine Ringe schneiden. Die Kerne aus dem Granatapfel pulen. Olivenöl, Essig und Pfeffer und Salz mischen und über den Rosetten gleichmäßig verteilen. Anschließend die Ringe der Frühlingszwiebel und die Granatapfelkerne ebenfalls gleichmäßig auf den Rote Bete Rosetten verteilen.
Info: Auch hier schmeckt es mit roher Rote Bete ebenfalls gut, du musst dann nur deine Kauleisten etwas mehr betätigen…
Ich wünsche gutes Gelingen und einen farbgewaltigen Genuss mit allen Sinnen!