Innere Stärke, auch eigene Ressourcen genannt, besitzen alle Menschen und doch weiß es ein Großteil nicht oder ist sich ihrer zumindest nicht bewusst. Was schade ist, denn, wenn wir uns unserer eigenen Ressourcen / inneren Stärke bewusst sind, ist das Leben oftmals gar nicht mehr sooo anstrengend, kompliziert oder gar bedrohlich. Du willst wissen wie du dir deiner eigenen Ressourcen bewusstwerden kannst und sie dann auch noch für dich nutzt? Na dann, hier geht’s lang:
Warum glauben wir oft genug nicht an unsere eigene Kraft?
Leicht wäre es jetzt zu sagen: Ja, ich hatte eine schwere Kindheit und deswegen glaube ich nicht an mich, meine innere Stärke etc.. Okay, in unserer Kindheit werden viele Denkbahnen angelegt, viele davon sind super gut für uns, andere blockieren uns eher. Sowas nennt sich Erziehung und ist ganz normal. Wir bilden aufgrund unserer Erfahrungen, elterlichen Vorbildern oder Ansagen eben diese Denkbahnen, besser bekannt als Glaubenssätze. Das fängt schon mit so kleinen Themen wie: Ein Junge weint nicht, Mädchen dürfen nicht laut sein usw. an und kann bis hin zu: Das hat in unserer Familie noch nie jemand geschafft, dann kann ich es auch nicht. Oder: Deine Eltern hatten kein Interesse an Bildung, Kreativität, Sportlichkeit etc., also haben sie dir dies a) vorgelebt und b) versteckt oder ganz offen vermittelt, dass du dies auch nicht kannst oder bist. Du übernimmst also oft mit einem Glaubenssatz die Denkbahnen deiner Eltern, er hat oft genug gar nichts mit dir und deinen Talenten zu tun. Wenn du dir das bewusstmachst, bist du schon ein ganzes Stück weiter auf deinem Weg zu deiner inneren Stärke.
Wie findest du heraus, was dich schwächt?
Da hilft nur radikale Ehrlichkeit dir selbst gegenüber, zumindest wenn du ernsthaft daran interessiert bist, deine innere Stärke zu entdecken und zu fördern – sorry, könnte anstrengend werden 😉
Sogenannte Energieräuber schwächen dich, dass können Menschen, Situationen, Umstände, Ernährung und auch Gewohnheiten sein. Du kommst am schnellsten dahinter, wenn du dir gezielt zu allen Lebensbereichen ein paar Fragen stellst und sie dir auch wirklich wirklich ehrlich beantwortest, am besten schriftlich! Trau dich, du musst es weder in den Sozialen Medien posten noch sonst wie jemandem zeigen, wenn du es nicht willst. Es ist ausschließlich für dich! Hilfreiche Fragen können zum Beispiel sein:
- Was ist mir wirklich wichtig?
- Was wünsche ich mir von ganzem Herzen?
- Was will ich in die Welt bringen? (Du musst jetzt nicht gleich an einen Nobelpreis denken,
auch Freundlichkeit, Interesse, Empathie etc. gehören in die Welt gebracht) - Welche meiner Aktivitäten sind erfüllend, sinnstiftend oder machen mir gute Laune?
- Welche meiner Aktivitäten machen mich eher unzufrieden, fühlen sich schal und unnötig an? (Stichwort Ablenkungen!)
Oft stecken hinter den Dingen, Situationen in denen du dich unwohl fühlst gewisse Zwänge: Du willst gemocht werden oder neudeutsch Everybody‘s Darling sein. Mach dir bewusst wie schnell aus Everybody’s Darling auch Everybody’s Depp werden kann. Dies ist keine Anleitung zum perfekten Egoisten, lediglich eine Anregung, dir beim nächsten JA zu irgendetwas vorher zu überlegen, ob es nicht eher ein NEIN ist. Auf deine Bedürfnisse zu achten und sie gegebenenfalls auch gegen Widerstand im Außen zu leben, ist ein wesentlicher Teil von innerer Stärke.
Wie kannst du nun deine innere Stärke stärken?
Wenn du nun deine ehrlich beantwortete Fragen-Antworten-Liste vor dir liegen hast, kannst du dir zunächst mal herzlich gratulieren und symbolisch (gerne auch tatsächlich) auf die Schulter klopfen, du hast ein gutes Stück deines Weges zu mehr innerer Stärke / eigenen Ressourcen nutzen geschafft.
Ein sehr guter Ansatz um dir deiner Stärken bewusst zu werden und diese zu fördern ist u.a. erneut dir Fragen zu stellen und Meditation. Ach, wär hätte es gedacht 😉. Ja, zunächst stelle dir erneut ein paar Fragen, auch hier gerne wieder schriftlich und nur für dich. Wenn du dir nachstehende Fragen stellst merkst du höchstwahrscheinlich schon, dass du viele Fähigkeiten bereits in dir hast, du jetzt nicht alles Mögliche neu erlernen musst. Hier ein paar Beispielfragen:
- Wofür bin ich dankbar?
- Was kann ich gut?
- Wann bin ich besonders entspannt, glücklich, zufrieden?
Deine Antworten auf obige Fragen zeigen dir auf, was dir guttut, was dich stärkt und fördert dein Bewusstsein dafür. Je achtsamer du durch dein Leben gehst, auf deine Bedürfnisse achtest, umso stärker wirst du. Wenn du über die eine oder andere Frage und Antwort meditierst, eröffnen sich für dich vielleicht ganz neue Hintergründe zu deinem Warum und Wie. Genau diese Erkenntnis(se) machen dich dann stark im Alltag und auch dein Umfeld, deine Mitmenschen profitieren davon. Denn wenn du weißt was du wirklich willst, was dir guttut und wo du dir selbst im Weg stehst, lässt dich dein Leben bewusster gestalten. Du stärkst deine innere Kraft, deine eigenen Ressourcen.
Energiefresser – was tun?
Die lieben Energiefresser können nicht nur Menschen sein, sondern auch Dinge. Da das Leben bekanntlich kein Ponyhof ist, gilt es, sich mit Energiefressern zu arrangieren. Soll heißen: Entweder du kannst den Menschen, die Situation aus deinem Leben streichen oder es ist ein notwendiges Übel. Bei letzterem ist es wichtig, dass du nicht mehr Zeit und Energie darauf verwendest wie unbedingt notwendig. Beispiel: Deine Hausarbeit raubt dir Energie, du kannst dir aber keine Haushaltshilfe leisten, willst aber auch nicht im Dreck verkommen. Was tun? Strukturiere deine diesbezüglichen Tätigkeiten, erledige sie konsequent damit sich keine ‚unüberwindbaren Arbeitsberge‘ anhäufen, kombiniere die Tätigkeit mit etwas was dich freut wie z.B. Musik, Podcast, Hörbuch hören oder Sprachen lernen. Anderes Beispiel: Deine Nachbarn nerven dich weil laut, rauchend und generell sehr rücksichtslos. Du kannst jetzt natürlich ausziehen, ob es in einer anderen Wohnung besser ist kann dir jedoch keiner garantieren. Also versuche die Situation als Übungsfeld für mehr Gelassenheit und Dankbarkeit für die durchaus auch vorhandenen netten Nachbarn und schönen Dinge im Zusammenhang mit deiner Wohnsituation zu sehen. Alle Energie die du in Ablehnung, Frust und womöglich stundenlangen inneren Dialogen investierst, ist unnötig verbrauchte Energie. Glaub mir, ich weiß wovon ich spreche 😉
Eigene Stärke & Selbstliebe
Wenn du dich selbst stärken willst, mache dir deine Ressourcen und Fähigkeiten immer wieder bewusst und erweitere sie, gerne schriftlich, wenn du dir selbst nicht über den Weg traust. Mach dir bewusst wie weit du es im Leben schon gebracht hast, dass du eine tolle Familie, einen tollen Freundeskreis hast auf den du dich im Fall der Fälle verlassen kannst. Du kannst dich auch an kleinen Dingen erfreuen, z.B. ein unverhoffter genialer Regenbogen, das Eichhörnchen in deinem Garten, ein unverhoffter Anruf etc. Erlaube dir stark zu sein, zu genießen, anzunehmen. Diese Erlaubnis kommt aus deiner Selbstliebe. Leider sabotieren wir uns hier gerne selbst, weil wir ganz tief in uns glauben, dass wir Glück und Zufriedenheit gar nicht verdienen, was Blödsinn ist. Selbstliebe ist die Grundlage dafür, dass du dich mit all deinen Talenten & Fähigkeiten entfalten kannst. Und wenn du mir nicht glaubst, glaube dem Dalai-Lama, er sagt: Glücklich sein ist ein Geburtsrecht!
Innere Kraft & schwierige Situationen
Klar, solange die Sonne scheint sind fast alle Menschen gut drauf und so ähnlich ist es auch, wenn das Leben läuft. Wie sieht es mit deiner inneren Kraft aus, wenn es in deinem Leben gerade mal entschieden nicht rund läuft? Dich bestimmen Gefühle wie Enttäuschung, Trauer, Wut und Angst? Sorry, aber auch das ist Leben. Dies zu akzeptieren ist ein erster Schritt, den du mit deiner inneren Stärke gehst. Wenn du entsprechende Gefühle hast, stehe dazu. Alles was wir verdrängen oder unterdrücken bleibt uns umso länger erhalten und verbraucht unnötig Energie. Ich meine jetzt nicht, dass du die Zähne zusammenbeißen sollst oder Augen zu und durch. Akzeptiere deine Gefühle, sei zu dir selbst so freundlich, liebevoll und wertschätzend wie zu deiner Freundin. Der würdest du wohl auch kaum ein ‚stell dich nicht so an‘ an den Kopf werfen oder? Also bitte auch nicht dir selbst. Besser ist es, wenn du dich bzw. das jeweilige Gefühl hinterfragst. Was steckt für dich wirklich dahinter? Auf was will dich das Gefühl aufmerksam machen? Nimm dich und deine Bedürfnisse wahr und wichtig, so stärkst du deine innere Kraft und lebst Selbstliebe.
Fazit:
Innere Stärke ist in uns allen vorhanden, es liegt an uns wie wir sie ausweiten, stärken, nutzen und im Alltag leben. Wenn du denkst, du könntest noch eine gute Portion mehr innere Stärke gebrauchen, helfen dir obige Fragen und Anregungen. Durch Achtsamkeit, eigene Wertschätzung, regelmäßige Reflexion deiner Gefühle und Lebensumstände stärken deine Ressourcen, lassen sie wachsen und somit auch dich. Einem glücklichen und leichten Leben, basierend auf deiner Selbstliebe, Wertschätzung allen und allem gegenüber, gepaart mit Achtsamkeit steht nichts im Weg, außer vielleicht du…
Ich wünsche dir eine ressourcenreiche Zeit
PS: … wie immer freue ich mich auch diesmal über einen Kommentar von dir, gerne über diesen Weg.