Wie oft hast du es schon von einem deiner lieben Mitmenschen gehört, weil du meistens in einem Tempo unterwegs bist, indem du dich locker selbst überholst? Und vielleicht war deine Antwort dann sogar in etwa diese:
Gerne! …Und sagst du mir bitte auch wie?
Fakt ist:
Wir bemerken unser eigenes Tempo oft erst, wenn wir entweder von außen darauf aufmerksam gemacht werden oder unser Körper eigenständig die Notbremse in Form von Schmerzen, Allergien oder gar Schlimmeres zieht.
Vorbeugen können wir schon mit wenigen täglichen Minischritten. Solche Minischritte sind ideal, denn kaum jemand schafft freiwillig von Jetzt auf Gleich eine 180 Grad Wende. Ein bis zwei Minischritte jedoch kann jeder in seinen bestehenden Alltag einbauen und damit auf Dauer große Veränderungen bewirken. Also auch du!
Interessiert? Dann los.
Jetzt zeige ich dir diverse Anregungen für Minischritte, die du im Laufe eines Tages integrieren kannst, um von der täglichen Überholspur wieder auf gesunde ‚Betriebstemperatur‘ zu kommen:
Morgens
Den Wecker ca. 10 – 15 Minuten früher stellen, denn die paar Minuten bringen dir in puncto Schlaf nicht annähernd so viel, wie sie dir für die morgendliche Routine mehr Freiraum geben.
Tue etwas ganz bewusst nur für dich persönlich: z.B. ein paar Seiten in deinem aktuellen Lieblingsbuch lesen, eine kleine Einheit Gymnastik, verwende besonderes Duschgel / Bodylotion, trinke im Sitzen (!) ganz bewusst mit allen Sinnen einen Kaffee / Tee. Deiner Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt, Hauptsache es ist etwas ausschließlich für dich und du bist dabei aktiv! Länger schlafen ist hier nicht gemeint 😉
Der Sinn dahinter: wenn du dir selbst schon am Morgen – also vor dem Tagesstart im Außen – Gutes tust, können dich unerwartete Ereignisse nicht mehr ganz so schnell aus der Ruhe bringen. Hier gilt natürlich auch: Steter Tropfen höhlt den Stein.
Auf dem Weg zur Arbeit kannst du dir auch noch ein paar Minuten etwas Gutes tun: wenn du mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs bist, kannst du etwas Positives lesen oder etwas lernen wie z.B. Sprachen. Du nutzt die Zeit produktiv für dich, was dich auch wieder gelassener macht. Wenn du mit deinem Auto zur Arbeit fährst, kannst du alles akustisch via Podcast oder Hörbuch machen.
Während der Arbeit gilt: jede Möglichkeit nutzen…Treppe anstatt Lift, Getränk pro Glas an den Arbeitsplatz holen, keine Flasche, Kanne usw. Beim Telefonieren immer mal im Stehen sprechen, es hat gleich mehrere Effekte: du klingst wesentlich dynamischer für deinen Gesprächspartner und du veränderst deinen Blickwinkel. Du bleibst gedanklich flexibler, was dir hilft von der Überholspur fern zu bleiben.
Mittags
Niemals nicht KEINE Pause machen, die vermeintlich eingesparte Zeit zahlst du durch Konzentrationsmangel zigfach drauf.
Tapetenwechsel ist hier das Zauberwort! Verlasse deine jeweilige Umgebung, uch hier gilt: 10 – 15 Minuten Pause kann jeder einbauen, ich wiederhole JEDER 😉
Auch hier gilt die Devise: klein aber fein!
Besser eine kleine leckere Mahlzeit. Zu reichhaltiges Essen oder Süßes hilft dir nur im ersten Moment, danach fällst du in das berühmte ‚Suppenkoma‘. Nichts zu essen, um Zeit und Kalorien zu sparen, bringt dir hingegen außer Heißhungerattacken auf Dauer nicht viel. Im Gegenteil …. Hüftgold lässt grüßen!
Nachmittags weiterhin getreu dem Motto: Jede Möglichkeit nutzen…!
Abends
Auf dem Heimweg gilt natürlich das Gleiche wie auf dem Weg zur Arbeit. Wer zuhause immer gleich ‚überfallen‘ wird von Hund, Katze, Partner oder Kind, der kann z.B. bei den Öffentlichen eine Station früher aussteigen oder den Heimweg ein zwei Straßen großzügiger auslegen. Wenn du bis in deine Garage fahren kannst, laufe erst nochmal eine Runde ums Haus…merkt doch keiner, könntest ja auch im Stau stehen…😉
Mach deinen Alltag zur Übungsplattform
Hast du schon mal etwas von ZEN gehört? Danach kannst du fast jede Alltagstätigkeit mit einer Achtsamkeitsübung verbinden. Wenn du dich also jetzt an den Herd wirfst, sieh die Tätigkeit einmal unter diesem Aspekt. Du kannst so Kochen, Putzen, Bügeln: in und mit Achtsamkeit, dabei Zeit für dich und Genuss verbinden. Ganz ohne zusätzlichen Zeitaufwand, nur durch einen anderen Blickwinkel…gut oder?
Ich könnte dir noch jede Menge weitere Anregungen über den Tag verteilt auflisten, denke aber eher, dass durch die obigen Beispiele deine eigene Phantasie angeregt wurde und du nun selber aktiv werden solltest!
AKTIV WERDEN!
Genau diese zwei Wörter machen den Unterschied. Verändere deine Sichtweise auf deinen Alltag und verwandle dich von einem Fahrgast im Bus des Lebens zu deinem eigenen Lebensbusfahrer.
Und nicht vergessen: nicht sofort aufgeben, wenn du mal wieder auf der Überholspur gelandet bist…alles völlig normal. Nur dann nicht aufgeben, einfach wieder neu starten mit den Minischritten. Dir selbst nicht böse sein, gaaaanz wichtig! Zunächst mache nur solche Minischritte, die dir leicht fallen. Diese wiederholst du möglichst drei Wochen täglich, so etablierst du sie zu einer neuen Gewohnheit. Reflektiere über deine Veränderung. Manchmal bemerken wir so kleine Veränderungen nicht sofort in unserem Alltagstrott, gib deinen Minischritten eine Chance.
Fazit:
Okay, soweit so gut und was hat das jetzt mit cool down, komm doch mal runter etc. zu tun? Sobald wir uns selbst mehr ‚achten‘, uns bewusst um unser leibliches und geistiges Wohl kümmern (Minischritt Bewegung, Minischritt gesundes leckeres Essen, Minischritt geistiges Training …), ruhen wir mehr in uns, es kann uns nicht mehr so leicht etwas ungewollt auf die Überholspur mitnehmen. Du merkst schneller, wann du ‚gesteuert‘ wirst bzw. wann du dich mal wieder ’steuern‘ lässt. Denk dann immer an einen Bus und daran, dass nur DU der Fahrer deines Lebens bist!
In diesem Sinne: Wenn schon Überholspur, dann sei dein eigener Busfahrer!
Ich wünsche dir viele achtsame erfolgreiche Minischritte 😉