…musst du gehen! Jaja, so hieß mal ein alter Schlager … in Westdeutschland bekannt geworden durch Peter Maffay und in Ostdeutschland durch die Gruppe Karat. Den ganzen Text erspare ich dir hier, aber es sind durchaus ein paar interessante Zeilen dabei, weswegen mir der Songtitel zu meinem heutigen Thema auch so passend erscheint. Könntest du gewisse Lebensabschnitte, also die mit mal mehr mal weniger Veränderung, nicht auch als Brücken sehen? Denn Brücken verbinden, Veränderungen auch: einen bisherigen Lebensabschnitt mit einem neuen Lebensabschnitt, manchmal ist eine kleine Veränderung auch der Anfang eines neuen Lebensabschnitts. Okay, und wie könnte Veränderung zum Beispiel in deinem Leben aussehen? Wie wäre es mit mehr Zufriedenheit! Grins – du hast gerade gesagt oder zumindest gedacht: Au ja, her damit! Stimmt’s? Kannste haben, ist allerdings mit Aktivität verbunden, und die kommt auch noch ausschließlich durch Eigeninitiative zustande. Im Falle von ‘mehr Zufriedenheit’ ist hier & heute von Selbstfürsorge die Rede.
Weil mir das Bild mit den verbindenden Brücken so gut gefällt, bleibe ich für heute auch dabei:
Erste Brücke: Erlaube dir, für dich zu sorgen!
Vielleicht hast du auch noch gelernt: Erst an die anderen denken, dann an dich. Ich sage mal ganz provozierend QUATSCH! Nur wenn du dich selbst liebst / magst, achtsam und fürsorglich mit dir umgehst und deine Bedürfnisse stillst, kannst du auch etwas an andere weitergeben! Daraus kannst du jetzt messerscharf ableiten: Nicht die ANDEREN sind für dein Wohlergehen verantwortlich, sondern ausschließlich DU selbst bist es!
Womit wir auch schon zur zweiten Brücke kommen, denn du kannst nur dann gut für dich sorgen, wenn du deine Bedürfnisse, also wirklich deine und nicht die dir angedichteten Bedürfnisse, kennst.
Zweite Brücke: Erkenne & stille deine Grundbedürfnisse!
Klingt jetzt echt banal, aber sorge dafür, dass du deinen Bedürfnissen entsprechend genügend Schlaf bekommst, ebenso kümmere dich um dein Essen. Es soll dir schmecken, auf lange Sicht deinem Körper gut tun und muss absolut nicht den neuesten Trends entsprechen oder der Familiensitte (am Sonntag gab es schon immer Schweinebraten etc.). Wie sieht es mit deinem Abendritual aus? Musst du wirklich jeden Abend auf der Couch TV glotzend verbringen und auf jeden Fall immer kurz vorm ins Bett gehen noch die Tagesthemen anschauen, nur weil das bei euch so Sitte ist? Vielleicht hängt dein unruhiger und wenig erholsamer Schlaf ja damit zusammen?
Ein ganz elementares Grundbedürfnis ist auch Bewegung! Okay, du bewegst jeden Abend den Finger auf der Fernbedienung? Schon mal ein guter Ansatz, aber auf Dauer doch ein bisschen wenig an Bewegung. Sieh zu, dass du täglich ca. 20 – 30 Minuten Bewegung in Form von Gymnastik, Spazieren gehen oder Rad fahren einbauen kannst. Wir haben heute fast alle Berufe, in denen wir viel zu viel und zu lange sitzen. Gerade bei Stress, schlechter Laune, mangelnden Ideen usw. hilft Bewegung. Es lenkt dich ab, zeigt dir Neues und macht deinen Kopf frei!
Dritte Brücke: Entdecke, was dir gut tut!
Dafür brauchst du ein wenig Zeit & Ruhe. Also stell dein Handy aus und den Fernseher ebenso. Jetzt horch in dich hinein und überlege dir, bei welcher Aktivität du dich richtig gut fühlst, auf gut deutsch im Flow bist, und bei welchen Aktivitäten du dich eher quälst. Sind letztere Aktivitäten vielleicht eher diejenigen, die du nur machst weil
a) gerade in,
b) deine Freunde / dein Partner / deine Verwandten es genial finden oder
c) du dir davon Ruhm & Reichtum versprichst?
Selbstfürsorge heißt hier, dass du dich auf die Art von Bewegung konzentrierst, die dir Spaß macht und damit automatisch auch gut tut. Fertig. Punkt. Aus.
Vierte Brücke: Schau hin, welche deiner Bedürfnisse du nicht erfüllst!
Einfache Lösung für dieses Thema gefällig? Immer wenn du denkst…mein Partner müsste, meine Kinder sollten, meine Freundin / mein Freund sollte mal wieder, meine KollegIn könnte doch … setzt du genau hier an. Warum? Weil diese Personen dir etwas spiegeln. Was du hier im Umgang der anderen mit dir vermisst – z.B. Aufmerksamkeit, Warmherzigkeit, Geduld – ist das, was du dir selber nicht gibst. Du erinnerst dich: DU bist für dein Wohlergehen zuständig!
Wenn du mit dir selber liebevoller umgehst, bist du auch nicht mehr so erschrocken, wenn es andere sind 😉 … sondern kannst es als Geschenk annehmen und entspannt genießen.
Also höre auf zu jammern, wenn die anderen dich nicht aufmerksam, liebevoll und geduldig behandeln, sondern schau genau hin, wie du es mit dir selber hältst. Jaaaaaaaaa, genau. Warum sollen denn die anderen dich gut behandeln, wenn du es dir selber nicht wert bist. Diese Einstellung strahlst du aus! Durch Mimik, Gestik, Körperhaltung und nicht zuletzt auch durch deine Wortwahl.
Fünfte Brücke: Erstelle dir deine persönliche Zufriedenheitsskala!
Wenn du die bisherigen Brücken wirklich gegangen bist, dann weißt du jetzt was dir gut tut und wo dir etwas fehlt. Jetzt erstellst du dir eine Skala für deine verschiedenen Lebensbereiche, also z.B. Gesundheit, Finanzen, Partnerschaft usw. Jetzt vergibst du dir Zufriedenheitspunkte je Bereich. Deine Skala reicht von 1 – 10 und überall wo du nicht bei 10 bist, setzt du an. Halt halt, ich habe nicht gesagt, dass es überall eine 10 sein MUSS. Es liegt bei dir. Denn wenn es z.B. bei 7 ist und du damit rundherum zufrieden bist, lass es so, prima! Wenn es allerdings in irgendeinem Bereich unter 10 ist und du damit unzufrieden bist, komme ins Handeln. Nehmen wir mal an, ein für dich wichtiger Bereich ist Fremdsprachenkenntnisse. Da liegst du aktuell bei 5-6, möchtest aber lieber bei 8-9 oder optimal 10 liegen. Deine beruflichen Anwendungsmöglichkeiten sind hier begrenzt, aber ansonsten gefällt dir dein Job, also wäre es Blödsinn ihn aufzugeben. Aktiviere deine Möglichkeiten im privaten Bereich. Wie wäre es mit einer Sprach-App, einem Sprach-Tandem, Büchern und Filme in deiner bevorzugten Fremdsprache und vielleicht als größeres Ziel ein mehrwöchiger Sprachurlaub im Mutterland deiner bevorzugten Fremdsprache? Fange mit kleinen Schritten an und integriere sie fest in deinen Alltag, dafür musst du nicht gleich deinen kompletten Tagesplan ändern. Du gehst gerne ins Kino? Schau bewusst Filme in deiner gewünschten Fremdsprache. Ließ oder höre dich interessierende Bücher in deiner Fremdsprache usw.
Sechste Brücke: Starte deinen Tag achtsam!
Hetze dich nicht vom ersten Augenaufschlag bis an deinen Arbeitsplatz. Stehe ganz bewusst auf, trinke dein Lieblingsgetränk zum Frühstück, nimm dieses in Ruhe und nicht zwischen Tür & Angel ein. Gönne dir unter der Dusche ein dir besonders angenehmes Duschgel und schau dein Spiegelbild wohlwollend an. Richte deinen Blick nicht nur auf deine vermeintlichen Problemzonen. Erinnere dich im Laufe des Tages immer wieder daran, einfach mal tief durchzuatmen und dir bewusst zu machen, wie gut du es hast …im Vergleich zu Millionen anderen Menschen. Höre auf zu jammern!
Wenn du dir kluge Bücher reinziehst, dann lese sie nicht nur, sondern handele auch danach. Sonst bleibst du für immer auf der Entwicklungsstufe ‘bewusste Inkompetenz’ stecken. Wie bitte? Soll heißen, theoretisch weißt du was du tun sollst, aber du tust es einfach nicht.
Wenn du etwas falsch gemacht hast, sei nicht so streng mit dir. Tröste dich selbst wie einen guten Freund. Bei ihm trittst du auch nicht nochmal nach, wenn er am Boden liegt. Warum also dann bei dir? Wir alle dürfen Fehler machen, hinfallen …. wichtig ist nur, dass wir danach wieder aufstehen und nicht mit Selbstvorwürfen liegen bleiben 😉
Siebte Brücke: Sei achtsam gegenüber anderen!
Du hast bestimmt schon mal davon gehört, dass wir anziehen, was wir ausstrahlen. Wenn du also selber in einer guten Grundstimmung durch den Tag läufst, wirkst du im allerbesten Sinne ansteckend auf andere. Wenn du also für deine Bedürfnisse selber (!) sorgst, strahlst du Zufriedenheit aus, dies wirkt auf andere und Schwups kannst du auch großzügig teilen ohne das du dabei zu kurz kommst.
In dem Wort Zufriedenheit steckt das schöne Wort Frieden. Darauf solltest du deine Energie verwenden. Ganz deutlich: Nicht gegen etwas sein oder kämpfen sondern sich für etwas engagieren. Ich persönlich bin daher z.B. lieber für Frieden als gegen Krieg… Denn alles worauf ich meine Aufmerksamkeit richte verstärkt sich! Willst du wirklich mehr Krieg & Ungerechtigkeit? Wohl kaum, ergo richte deinen Fokus auf Frieden & Gerechtigkeit. Und damit fängst du ganz direkt bei dir an, wenn du dich um deine Zufriedenheit, deine Bedürfnisse kümmerst.
Fazit: Wenn du dich zuerst um dich und deine Bedürfnisse kümmerst, steigerst du deine Zufriedenheit und wirst dadurch zu einer positiven Ansteckungsgefahr für deine Mitmenschen!
Ganz in diesem Sinne wünsche ich dir eine zufriedene Woche.