Ob Karo, Streifen oder Pünktchen…alles großartige Muster, aber heute nicht gemeint.
Heute geht es um Verhaltensmuster ganz allgemein und im speziellen um dein Lieblingsmuster. Wobei Lieblingsmuster hier, von mir, eher ironisch gemeint ist. Neugierig geworden? Dann bitte hier weiterlesen:
Verhaltensmuster ganz generell
Verhaltensmuster gibt es derer viele, jeder hat sie, je nach Typus ist das eine oder andere Muster mehr ausgeprägt, wird gefördert oder auch unterdrückt. Manche Verhaltensmuster schaffen es zum Beispiel, Dinge nicht in Angriff zu nehmen, obwohl wir diese so gerne tun möchten. Andere Verhaltensmuster ‚ermöglichen‘ es uns, immer wieder den gleichen Fehler zu machen. Und dass, obwohl uns in Momenten geistiger Wachheit absolut klar ist, was uns diese falschen Entscheidungen (sprich Fehler) an Zeit, Geld und Lebensqualität kosten.
Du bist nicht allein
Zugegeben nur ein schwacher Trost, aber immerhin irgendwie etwas beruhigend, denn wir Menschen neigen doch dazu, stets unsere Macken & Fehler als einzigartig und besonders schlimm zu deuten. Irrtum! Unter diesen Defiziten auf der menschlichen Festplatte leiden alle Menschen, mehr oder weniger stark. Solltest du es also zukünftig schaffen, dir dieser natürlichen Programmierschwäche stets und immer öfter bewusst zu sein und dann auch noch entgegen deinem Lieblingsmuster zu handeln, bist du klar im Vorteil gegenüber der restlichen Spezi Mensch. Gratuliere!
Was tun?
Klar kannst du jetzt ein teures Motivationsseminar nach dem anderen besuchen, deinen Frontal Cortex mit Sprüchen wie ‚Tschakka‘ oder ‚Du kannst alles schaffen, wenn du nur willst‘ überfluten lassen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, hält und hilft nur solange, wie du dich in dieser allgemeinen Gruppeneuphorie befindest. Daheim, allein und besonders im Alltag, hält es maximal 48 bis 72 Stunden an, wenn dein Lieblingsmuster nicht überzeugt wurde. Sorry, ist hart, ich weiß, aber ehrlich.
Fakt ist nämlich, dass du die Zusammenhänge verstehen und deine Handlungsmuster dem neuen Wissen kontinuierlich anpassen musst, erst dann wird dein (neues) Wissen zur Handlung und deine (neue) Handlung / dein (neues) Verhalten zum Automatismus. Erzähle es nicht deinem inneren Schweinehund, der steht nicht sonderlich auf Veränderung.
Was hat dein innerer Schweinehund mit deinem Lieblingsmuster zu schaffen?
Dein innerer Schweinehund, meiner heißt übrigens Gustav, hat eine Vorliebe für bestimmte ganz menschliche Verhaltensmuster. Solltest du jetzt gerade denken: Schwachsinn, ich habe keinen Schweinehund und ich entscheide hier immer alles selbst, dann gratuliere ich deinem Schweinehund, denn er sitzt wohl recht fest im Sattel. Wohlgemerkt, du – also dein Verhalten –ist hier das Pferd.
Geschätzte Verhaltensmuster des inneren Schweinehundes sind zum Beispiel:
• Angst vor Fehlentscheidungen
• Aufschieberitis
• Der Preis ist zu hoch
• Flucht als Ziel
• Leiden & Jammern
• Leugnen
• Selbstüberschätzung
• Veränderung – nein Danke
• Verdrängen
• Vermeidungsmotivation
Na, kommt dir irgendetwas davon bekannt vor? Wie gesagt, es ist nur eine Auswahl und doch schon blockierend genug wie ich finde.
Was passiert, wenn du deinem Lieblingsmuster erliegst?
Ich nehme jetzt mal als Beispiel für ein Lieblingsmuster die Aufschieberitis. Da dürfte sich jeder irgendwann und irgendwie mal wiederfinden, also auch du! Stimmt’s?
Wenn du dich also diesem Verhaltensmuster hingibst, passieren folgende Dinge:
1. Äußerlich Nichts!
2. Du hast ein latent schlechtes Gewissen, weil du XYZ nicht anpackst.
3. Du zapfst dadurch permanent deinen inneren Akku an und entlädst diesen sinnlos.
4. Du entwickelst im Geiste oder auch gegenüber Dritten ständig Argumente, warum du noch nicht mit XYZ angefangen hast. Nennt man auch Ausreden.
5. XYZ hat einen Sinn, Zweck oder ist ein begehrenswertes Ziel für dich – sonst wäre es gar nicht in deinem Fokus erschienen – um welches du dich jetzt allerdings bringst.
6. Du blockierst dich und deine Möglichkeiten.
7. Weil du XYZ noch nicht angepackt hast, entgehen dir neue interessante Möglichkeiten usw.
Ich denke, diese Aufzählung reicht. Wobei sie mehr oder weniger unendlich erweiterbar ist, glaube mir. Sorry, ich vergaß, du bist ja hier auch nicht ganz unwissend, sonst hättest du schon längst aufgehört meinen Artikel zu lesen, stimmt’s?
Wenn Du Dich an der ein oder anderen Stelle wiedererkannt hast, ist das ein Grund zur Freude – kein Grund zur Verzweiflung! Kein Schreibfehler, denn: Das ist ganz und gar menschliches Verhalten, das betrifft uns alle, dich & mich.
Um beim Verhaltensmuster Aufschieberitis zu bleiben, kann ich dir nur empfehlen, dein nun vorhandenes Wissen um das Zustandekommen deiner wenig förderlichen Emotionen und Handlungen u/o Verweigerungen bewusst anzuwenden. Erinnere dich beim nächsten Fall von Lieblingsmuster daran! Mache dir bewusst, was gerade innerlich bei dir mit Hilfe von deinem inneren Schweinehund abläuft. Das ist der erste entscheidende Schritt! Dadurch verbesserst du auf lange Sicht stetig dein Verhalten von unbewusst zu bewusst.
Heute gibt es statt Fazit ein Schlusswort von ‘Tante Poldi’ …. mein ‚Gustav‘ mag es zwar gar nicht, was allerdings eher für das Zitat spricht
‚Da, wo die Angst ist geht’s lang.‘
Ich wünsche dir eine abwechslungsreich gemusterte Zeit
PS: … wie immer freue ich mich auch diesmal über einen Kommentar von dir, gerne über diesen Weg.