… greife lieber zu einem genialen Selbsthilfemodul!
Stimmt es nicht, dass uns manchmal eher das Leben im Griff hat, als wir selbst das Leben? Mir geht es jedenfalls ab und zu so. Warum? Weil ich mal wieder nicht auf meine innere Stimme gehört habe oder eben wirklich wirklich viel auf einmal in mein Leben knallt. Anstatt nun in die Luft zu gehen oder zu Rauschmitteln gleich welcher Art zu greifen, was tun?
Genau, erstmal gaaaaaaaaaaaaaaanz tief durchatmen und dann am besten direkt zwanzig mal (ja, bitte genau mitzählen!) bewusst ein- und ausatmen! Allein durch diese kleine Übung bekommt mein Geist eine Art Pause vom Gedankenkarussell. Denn durch das bewusste mitzählen muss er sich jetzt darauf konzentrieren und kann sich nicht mit den vielen vielen anderen Themen beschäftigen, die gerade auf mich einprasseln.
Probiere es aus, es funktioniert – GARANTIERT!
Jetzt bist du schon mittendrin im heutigen Thema. Denn die obige Zähl-Atem-Übung ist nichts anderes als eine von vielen Meditationsarten. Huch, Meditation oder auch Kontemplation, das machen doch nur Mönche, Nonnen und andere gläubige Menschen. Brauche ich da nicht jede Menge Hintergrundwissen? Ist das nicht eher etwas für eine Sekte?
Alles Blödsinn, wirklich! Jeder, wirklich jeder kann meditieren. Und auch hier gilt: Der Weg ist das Ziel. Denn es kommt nicht darauf an, möglichst lange und perfekt und was weiß ich noch alles zu meditieren, sondern dass du es dir einfach mal erlaubst oder dich damit ausprobierst.
Klar sieht es beeindruckend aus, wenn z.B. ein ZEN-Mönch stundenlang völlig in sich versunken, regungslos und kerzengerade auf so einem, im wahrsten Sinne des Wortes brettharten Holzbänkchen sitzt und sein Gesicht in Richtung Wand zeigt. Oder Yogis, die fast unbekleidet über Stunden im Schnee bei Minustemperaturen im Freien meditieren ohne das ihnen kalt ist oder ihr Körper Erfrierungsmerkmale aufweist.
Da ich aber weder soviel Zeit noch Ausdauer habe, um dieses Stadium zu erreichen, fange ich erstmal klein an, vielleicht bleibe ich auch über einen langen Zeitraum klein…;-)
Sehr bekannt ist neben der Atemmeditation auch die Kerzenmeditation. Du setzt dich in einem ruhigen dunklen Raum bequem hin, es darf auch auf einem Stuhl sein, nur bitte nicht anlehnen, dann lässt die Konzentration zu rasch nach. Nun zündest du dir eine Kerze an und stellst sie vor dich hin. Während du normal weiteratmest, schaust du immer auf die Flamme.
Ganz sicher schickt dir dein Geist jetzt viele unterschiedliche Gedanken, nicht schlimm. Nimm sie wahr, wie herannahende Wolken oder vorbeischwimmende Fische, suche dir eine für dich stimmige Vorstellung und lass die Gedanken unkommentiert wieder ziehen.
Am Anfang wirst du etwas Geduld mit dir und deinen Gedanken haben müssen, aber mit der Zeit wird es besser.
Du kannst nun entweder so lange meditieren wie du Freude daran hast oder du hast dir vielleicht vorher einen Wecker gestellt, auch 5 – 10 Minuten sind schon sehr hilfreich!
Eine sehr schöne Meditation um dich wieder mehr in dein eigentliches Hier & Jetzt zu bringen ist die sogenannte Drei-Dinge-Meditation. Dazu setzt du dich ebenfalls in einem Raum bequem hin – dran denken, nicht anlehnen – und atmest zunächst ein paar Mal bewusst ein und aus. Nun nennst du dir selbst gedanklich drei Dinge, die du in deinem Raum sehen kannst. Zum Beispiel: Ich sehe einen grauen Tisch. Ich sehe gelbe Blumen auf dem Tisch. Ich sehe, dass die Sonne in meinen Raum scheint. Konzentriere dich jetzt für ein paar Minuten ganz bewusst darauf, was du jetzt siehst.
Nun nennst du dir selber gedanklich drei Dinge, die du in und von deinem Raum aus hörst. Zum Beispiel: Ich höre Autos die vorbeifahren. Ich höre Kinderlachen. Ich höre die Spülmaschine nebenan. Konzentriere dich auch jetzt für ein paar Minuten ganz bewusst darauf, was du jetzt hörst.
Zum Schluss nennst du dir gedanklich drei Dinge, die du fühlen kannst. Zum Beispiel: Ich fühle die wärmende Sonne auf meiner Haut. Ich fühle den Boden unter meinen Füßen. Ich fühle eine Verspannung in meinem Rücken. Auch hier konzentrierst du dich noch für ein paar Minuten ganz bewusst darauf, was du jetzt fühlst.
Wenn du dich eher mit Bewegung auf das Thema Meditation einlassen kannst, dann kannst du auch im Gehen meditieren. Kein Problem! Du kannst zum Beispiel meditativ gehen, in dem du ganz bewusst deinen Fuß aufsetzt, abrollst und wieder anhebst. Oder du koppelst deine Schritte mit deiner Atmung, also zum Beispiel drei Schritte einatmen, drei Schritte ausatmen.
Du siehst, Meditieren kannst du im Prinzip jederzeit und überall: mit Klängen, Stille, drinnen oder draußen, im Gehen oder Sitzen. Du kannst natürlich auch immer nur im Akutfall auf eine dieser Methoden zugreifen, wenn du es jedoch als eine Art Profilaxe vorbeugend machst, kannst du dadurch deine Konzentration ebenso steigern wie deine Selbstheilungskräfte.
Wenn du es einmal für ein paar Wochen, sagen wir einen Monat ausprobierst und wirklich jeden Tag 10 Minuten meditierst, wirst du staunen. Du bist im Alltag konzentrierter, du kannst dich besser vor Stress von außen schützen. Deine Gesundheit wird stabiler, da sich deine Abwehrkräfte erhöhen. Dein Schlaf wird intensiver.
Fazit:
Neben diesen vielen tollen Entwicklungen und der sofortigen Entspannung bei der Anwendung, gibt es noch einen ganz wichtigen Aspekt: Meditation ist auch ein Weg zur Selbsterkenntnis, zur Innenschau. Meditation kann dir Antworten auf deine Lebensfragen bringen. Und wer trägt nicht jede Menge unbeantworteter Fragen mit sich?
Meditative Grüße,
PS: … wie immer freue ich mich auch diesmal über einen Kommentar von dir, gerne über diesen Weg.